Bundeswehr fehlt erneut eine Überfluggenehmigung in Mali
Berlin. Eine fehlende Überfluggenehmigung behindert erneut den Bundeswehr-Einsatz im westafrikanischen Mali. Lande- und Überflüge zur medizinischen Evakuierung für das deutsche Einsatzkontingent für die UN-Mission Minusma seien derzeit ausgesetzt, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Schwielowsee bei Potsdam am Samstag auf Anfrage. Die Rettungskette sei also unterbrochen. Weil deswegen die Sicherheit der Soldaten nicht gewährleistet werden könne, fänden derzeit keine Operationen statt. Der NDR hatte zuvor berichtet, dass die Bundeswehr ihre Aufklärungsflüge in dem westafrikanischen Land erneut aussetze.
In der ersten Septemberhälfte habe die nötige Überfluggenehmigung noch vorgelegen, seit diesem Freitag dann nicht mehr, hieß es vom Einsatzführungskommando. Zuletzt hatte es verstärkt Spannungen zwischen den Machthabern und der UN-Mission, für die Deutschland Soldaten stellt, gegeben. Die malische Regierung verweigerte der Bundeswehr wiederholt Überflugrechte für Militärmaschinen. Am 12. August setzte Deutschland den Einsatz aus, nahm die Aufklärungsmission Anfang September aber wieder auf.
Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Europäische Staaten kritisieren deren militärische Zusammenarbeit mit Russland.