06.10.2017
dpa

Kein sprunghafter Anstieg von Rechtsextremismus in der Bundeswehr

Berlin - Trotz des Falles Franco A. sieht der Militärische Abschirmdienst (MAD) keinen grundsätzlichen Anstieg von rechtsextremen Tendenzen in der Bundeswehr. «Wir können bislang nicht feststellen, dass die Zahl der erkannten Rechtsextremisten sprunghaft nach oben geht», sagte MAD-Präsident Christof Gramm am Donnerstag bei einer öffentlichen Anhörung im Geheimdienst-Kontrollgremium des Bundestags. Seit der Affäre um den rechtsextremen Oberleutnant Franco A. habe es zwar eine Fülle von Meldungen gegeben - es sei aber noch unklar, wie valide die Vorwürfe seien.

Die Bundeswehr war ins Zwielicht geraten, weil der Oberleutnant Franco A. gemeinsam mit rechtsextremen Kameraden Munition gehortet und einen Anschlag geplant hatte. Gramm versicherte: «Es ist nicht so, dass die Bundeswehr nach der Aussetzung der Wehrpflicht zum Hort des Rechtsextremismus geworden wäre.» Nach der Aussetzung im Jahr 2011 seien die Fallzahlen zunächst sogar deutlich gesunken. Seit 2012 würden im Schnitt jährlich acht Extremisten identifiziert.