Luftwaffe fliegt Beatmungsgeräte als Corona-Hilfe nach Brasilien
Berlin: Die Luftwaffe der Bundeswehr wird 80 Beatmungsgeräte in das schwer von der Corona-Pandemie getroffene Brasilien fliegen. Die deutsche Hilfe soll am Freitag kommender Woche von Köln aus starten und am folgenden Tag in Manaus landen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Militärkreisen erfuhr. In der Amazonas-Metropole Manaus war im Januar der Sauerstoff ausgegangen und die Gesundheitsversorgung damit praktisch zusammengebrochen.
Die deutschen Soldaten werden dort nur etwa zwei Stunden am Boden sein und Kontakte vermeiden. Sie fliegen mit einem Airbus A310 MRTT, einem Mehrzwecktransportflugzeug. Die Beatmungsgeräte stammen aus Beständen des Bundesgesundheitsministeriums und werden im Auftrag des Auswärtigen Amtes nach Brasilien gebracht.
Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Nach Zahlen von dieser Woche haben sich insgesamt 11 439 558 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 277 102 Patienten sind bereits im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Neben Manaus ist das Gesundheitssystem auch in mehreren anderen Orten gleichzeitig zusammengebrochen oder steht vor dem Zusammenbruch. Die Nachrichten von Städten, in denen die Auslastung der Intensivbetten 100 Prozent erreicht hat oder Hunderte Patienten auf ein Intensivbett warten, häufen sich. Präsident Jair Bolsonaro, der das Coronavirus von Anfang an verharmlost hatte und mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel zieht, lehnt Einschränkungen aus wirtschaftlichen Gründen weiter ab.