Nach Ausweisung ihres Botschafters: Frankreich will bis Mitte Februar Klarheit über Mali-Einsatz
Paris. Frankreich will nach der Ausweisung seines Botschafters aus Mali bis Mitte Februar mit seinen europäischen Partnern über die künftige Militärpräsenz in dem westafrikanischen Land beraten. «Wir bleiben weiter in der Sahelzone, um gegen den Terrorismus zu kämpfen», sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Dienstag dem Sender France Info. Die Sahelzone bestehe aber nicht alleine aus dem Land Mali und außerdem handele es sich nicht um ein rein französisches Thema. Sicher sei aber, dass die Situation so nicht andauern könne.
Die militärische Übergangsregierung in Mali hatte den französischen Botschafter am Montag des Landes verwiesen. Wenige Tage zuvor hatte Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian den internationalen Anti-Terror-Kampf in Mali in Frage gestellt. Le Drian hatte dem Sender RTL am Freitag gesagt, man könne angesichts der sich verschlechternden politischen und militärischen Lage in Mali nicht am Status quo festhalten, ohne konkret von einer möglichen Beendigung der französischen Operation «Barkhane» zu sprechen.
Zuletzt hatte die Militärjunta in Mali Dänemark zum Abzug seiner Soldaten aus dem Land aufgefordert. Auch der Einsatz der russischen Söldnerfirma Wagner durch die Militärregierung stößt in Frankreich und bei seinen Partnern auf Kritik.
Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist in Westafrika massiv im Einsatz gegen Islamistenmilizen aktiv; Mali ist ein Schwerpunkt. Auch die Bundeswehr hat in Mali mehrere Hundert Soldaten stationiert. In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.