01.06.2017
dpa

Polizei Hamburg ermittelt nach Attacke auf deutsche Isaf-Soldaten

Berlin/Kabul. Nach einer Attacke auf Soldaten der Bundeswehr durch jordanische Militärs im Rahmen des Isaf-Einsatzes in Afghanistan ermittelt das Landeskriminalamt (LKA) Hamburg. Es geht um den Verdacht der gefährlichen Körperverletzung, wie eine Sprecherin der Hamburger Polizei am Mittwoch sagte. Sie bestätigte einen Bericht der "Bild". Demnach hatten im Dezember 2014 Isaf-Soldaten aus Jordanien deutsche Soldaten in Kabul angegriffen.

Laut einem Video, das der Zeitung vorliegt, verprügelte mehr als ein Dutzend jordanische Sicherheitskräfte drei Soldaten aus der Eskorte des damaligen Bundeswehr-Generals Hans-Lothar Domröse. Konsequenzen hatte dies dem Bericht zufolge bislang nicht. Obwohl für das LKA einem Vermerk zufolge "unzweifelhaft" feststehe, dass die jordanischen Soldaten Verbrechen wie schweren Raub und räuberische Erpressung begangen hätten, sei eine vom Isaf-Kommando eingesetzte multinationale Ermittlungskommission zum Ergebnis gekommen, dass der Vorfall keinerlei strafrechtliche Relevanz habe.

Dem "Bild"-Bericht zufolge hatte einer der deutschen Soldaten Anzeige erstattet. Dass der Vorfall durch das Verteidigungsministerium aus politischen Gründen bagatellisiert worden sein könnte, wies ein Sprecher gegenüber dem Blatt zurück. Es sei umgehend eine Untersuchungskommission einberufen worden. Das zeige den "Stellenwert des Vorfalls".