28.04.2020
dpa

Stoltenberg: Nukleare Teilhabe ist «ultimative Sicherheitsgarantie»

Brüssel - In der Diskussion um den Kauf neuer Kampflugzeuge in Deutschland hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Bedeutung der nuklearen Teilhabe betont. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur und anderen europäischen Medien sprach er von einer «ultimativen Sicherheitsgarantie» für die Bündnispartner. «Das ist die nukleare Abschreckung der Nato», sagte der Norweger.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer plant, die veraltete Tornado-Flotte durch bis zu 93 Eurofighter sowie 45 F-18-Kampflugzeuge des US-Herstellers Boeing zu ersetzen. Die F-18 sollen unter anderem für die nukleare Teilhabe Deutschlands an US-Waffen beschafft werden. Das Abschreckungskonzept der Nato sieht vor, dass Verbündete Zugriff auf US-Atomwaffen haben. Grundsatzkritik daran kommt vor allem von Linken und Grünen, während sich auch andere Parteien kritisch zu dem Plan äußerten, das US-Modell zu beschaffen.

Das Ziel der Nato sei eine Welt ohne Atomwaffen, sagte Stoltenberg nun. Aber: «Wir glauben nicht, dass eine Welt, in der wir - die Nato - alle Atomwaffen loswerden, während Länder wie China, Russland, Nordkorea ihre behalten, eine sicherere Welt ist.» Man sei für eine ausgewogene und keine einseitige nukleare Abrüstung. «So lange es Atomwaffen gibt, wird die Nato ein nukleares Bündnis bleiben.»

Die nukleare Teilhabe bringe mehrere Partner zusammen, sagte Stoltenberg. Es handele sich um nukleare Bemühungen, zu dem die einen Flugzeuge, Logistik oder Unterstützung beitrügen und die anderen Waffensysteme. All das zusammen sorge für die nukleare Abschreckung der Nato. In diesem Zusammenhang begrüßte Stoltenberg auch die deutschen Pläne, Flugzeuge zu kaufen, die Teil der nuklearen Teilhabe sein können.