08.06.2018
dpa

Verteidigungsminister der Nato beraten über Lage in Afghanistan

Brüssel. Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten beraten am Freitag zum Abschluss ihres Treffens in Brüssel über den schwierigen Einsatz in Afghanistan. Die Zahl der Nato-Soldaten, die dort einheimische Sicherheitskräfte ausbilden, wurde zuletzt auf rund 16.000 aufgestockt. Auch die Bundeswehr schickt als zweitgrößter Truppensteller wieder mehr Soldaten in das Krisenland. Anlass ist das Wiedererstarken der radikalislamischen Taliban und die Expansion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in vielen Regionen.

"Wir steigern unsere Unterstützung mit der Bereitstellung von Truppen und Mitteln", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag. Er begrüßte das Angebot der afghanischen Regierung einer befristeten Waffenruhe mit den radikalislamischen Taliban. "Das ist ein positiver Schritt vorwärts auf dem Pfad zum Frieden." Stoltenberg forderte die Taliban auf, die Waffen niederzulegen und in einen konstruktiven Dialog zu treten.

Im Vordergrund des Verteidigungsministertreffens stand am Donnerstag vor allem die Aufrüstung der Bündnispartner. Die Nato will die Einsatzbereitschaft von Truppen bis 2020 deutlich erhöhen. Hintergrund ist die als aggressiv wahrgenommene Politik Russlands.