06.06.2017
dpa

Vier deutsche Soldaten in Zivil in Litauen angegriffen

Berlin. In Litauen ist eine Gruppe deutscher Soldaten in ihrer Freizeit von Unbekannten vor einem Lokal angegriffen worden. Vier Bundeswehr-Angehörige seien bei dem Angriff am frühen Samstagmorgen in Jonava nahe Kaunas leicht verletzt worden, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Sonntag mit. Die Soldaten hätten keine Uniform getragen und seien nicht im Dienst gewesen. Sie gehörten zu den deutschen Kräften der Nato Enhanced Forward Presence Battle Group (EFP BG).

Als Reaktion auf den Ukraine-Konflikt hat die Nato Soldaten in die baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland sowie nach Polen geschickt. Die Bundeswehr stellt in der früheren Sowjetrepublik Litauen etwa 450 Soldaten. Sie sind in Rukla stationiert, etwa 100 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

Die Details des nächtlichen Angriffs auf die deutschen Soldaten würden von der litauischen Polizei ermittelt, teilte die Bundeswehr mit.

Mitte Februar waren Bundeswehr-Soldaten in Litauen Ziel einer Desinformations-Kampagne geworden. Unbekannte streuten über Emails an Politiker und Medien Gerüchte, die Soldaten hätten bei ihrem Einsatz in dem Land eine Minderjährige vergewaltigt. Die Vorwürfe waren nach Angaben der litauischen Regierung haltlos.