Vor Präsidentenwahl: Helfer fordern stärkeren Einsatz in Mali
Bamako - Vor der Präsidentenwahl in Mali hat die Welthungerhilfe zur Lösung der politischen und humanitären Krise in dem Land ein stärkeres Engagement der internationalen Gemeinschaft gefordert. Andernfalls drohten in dem westafrikanischen Staat «Armut und Perspektivlosigkeit für ganze Generationen», erklärte die Welthungerhilfe am Donnerstag (26. Juli 2018). Die Wahl am Sonntag sei eine wichtige Etappe zur Lösung der Krise in dem Land. Vor allem der Norden und das Zentrum Malis werden von islamistischen Terroristen heimgesucht. Mali ist auch ein Transitland für Migranten in Richtung Mittelmeer.
Mali habe eine zentrale Bedeutung für die Sahelzone und auch für Europa, erklärte Jan Fahlbusch, Leiter Politik der Welthungerhilfe. «Ohne staatlichen Wiederaufbau und tiefgreifende Reformen insbesondere von Militär, Polizei und Justiz droht der malische Staat seine Handlungsfähigkeit weiter zu verlieren», so Fahlbusch. Die ungelösten Konflikte gefährdeten auch die Bekämpfung des Hungers.
Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) warnte, dass sich die humanitäre Lage in Mali wegen der Konflikte und einer Dürre weiter verschlechtert habe. Der Mangel an Sicherheit im Norden und im Zentrum habe selbst die grundlegendste Versorgung der Bevölkerung zum Stillstand gebracht, erklärte MSF-Experte Jamal Mrrouch.
Die Bundeswehr beteiligt sich mit rund 1.000 Soldaten an einer UN-Friedensmission zur Stabilisierung Malis. Der Einsatz kostet pro Jahr derzeit etwa 270 Millionen Euro. Als Entwicklungshilfe bekommt Mali aus Berlin seit 2013 im Schnitt jährlich rund 70 Millionen Euro.