Piloten trainieren im April 2019 mit dem Schulungshubschrauber EC 135 Formation Landing im Rahmen der Ausbildung zum Hubschrauberfluglehrer im Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg. Ein Hubschrauber dieses Typs soll jetzt in Niedersachsen abgestürzt sein. Foto: Bundeswehr/Christian Vierfuß

Piloten trainieren im April 2019 mit dem Schulungshubschrauber EC 135 Formation Landing im Rahmen der Ausbildung zum Hubschrauberfluglehrer im Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg. Ein Hubschrauber dieses Typs ist jetzt in Niedersachsen abgestürzt. Foto: Bundeswehr/Christian Vierfuß

01.07.2019
dpa/yb

Soldatin stirbt bei Hubschrauber-Absturz

Wieder ein Unfall mit einer Maschine der Bundeswehr: Eine Woche nach dem Zusammenstoß von zwei Eurofightern ist ein Hubschrauber in ein Getreidefeld in Niedersachsen gestürzt. Eine Soldatin kam ums Leben, ein Soldat wurde verletzt.

Aerzen/Berlin. Eine Woche nach dem tödlichen Eurofighter-Unglück ist ein Helikopter der Bundeswehr in Niedersachsen mit zwei Menschen an Bord abgestürzt. Dabei sei eine Soldatin ums Leben gekommen, ein zweiter Mensch liege verletzt im Krankenhaus, bestätigte die Bundeswehr am Montag (1. Juli). Die Angehörigen seien informiert.

Der Schulungshubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 verunglückte gegen 14 Uhr bei Dehmkerbrock, rund 30 Kilometer westlich von Hameln, auf einem Weiterbildungsflug. Die Maschine des Deutschen Heeres gehöre zum Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg. Nach Bundeswehr-Angaben waren beide Besatzungsmitglieder voll ausgebildet. Wer die Maschine geflogen hat, ist noch unklar. Die Auswertung des Voice-Recorders soll Aufklärung bringen.

In Folge des Absturzes habe zunächst ein Getreidefeld gebrannt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Flammen wurden gelöscht. „Ein militärischer Sicherheitsbereich ist eingerichtet", teilte die Bundeswehr mit. Der Absturzort liegt nach Angaben von Anwohnern an einer viel beflogenen Übungsstrecke.

„Wir sind bestürzt und erschüttert über den zweiten fatalen Flugunfall in so kurzer Zeit", sagte Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich, stellvertretender DBwV-Bundesvorsitzender, „wir trauern um die Kameradin, unsere Gedanken und Gebete sind bei ihren Angehörigen. Dem verletzten Kameraden drücken wir die Daumen und wünschen ihm baldige Genesung.“

„Die Absturzursache ist bisher vollkommen unklar", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Abend nahe der Unglücksstelle. „Deshalb ist der General Flugsicherheit jetzt hier vor Ort, um detailliert in den nächsten Tagen und Wochen der Ursache des Absturzes auf den Grund zu gehen." Der General Flugsicherheit ist eine Position mit eigener Abteilung im Luftfahrtamt der Bundeswehr.

„Es ist für uns ein tragischer Moment und ein tiefer Schmerz", sagte von der Leyen, die den Angehörigen der Soldatin ihr Mitgefühl aussprach.

Der Schulungshubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 des Deutschen Heeres gehöre zum Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg. „Wir wissen, dass beide Piloten eine umfassende Ausbildung auf diesem Hubschrauber EC135 hatten", sagte von der Leyen. Sie hätten je 450 Flugstunden absolviert und sich in der Weiterbildung zum Fluglehrer befunden.

Der Schulungshubschrauber stürzte in ein Getreidefeld und ging in Flammen auf. Beim Modell EC 135 handelt es sich um einen leichten, zweimotorigen Mehrzweckhubschrauber, wie er vor allem für Luftrettung und Überwachungsaufgaben eingesetzt wird.

Erst in der vergangenen Woche waren zwei Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff" bei Luftkampfübungen über Mecklenburg-Vorpommern zusammengestoßen und nahe der Ortschaft Nossentiner Hütte abgestürzt. Ein Ausbilder-Pilot hatte sich mit dem Schleudersitz gerettet und den Unfall leicht verletzt überlebt. Der Pilot der zweiten Unglücksmaschine starb. Die dritte Maschine blieb unversehrt. Am Boden wurde durch die abstürzenden Maschinen niemand verletzt, allerdings wurden Wrackteile auf einem Sportplatz, einem Feld und nahe einem Kindergarten in Nossentiner Hütte gefunden.

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