Bei "bestem Grenadierwetter" verschaffte sich Verteidigungsministerin Christine Lambrecht in Munster einen Eindruck von den Fähigkeiten des Heeres. Foto: Bundeswehr/Mario Baehr

Bei "bestem Grenadierwetter" verschaffte sich Verteidigungsministerin Christine Lambrecht in Munster einen Eindruck von den Fähigkeiten des Heeres. Foto: Bundeswehr/Mario Baehr

16.02.2022
PIZ Heer

Das Heer stellt sich vor

#WIRSINDDASHEER! Unter diesem Motto stand am 7. Februar der Besuch der neuen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei den Soldatinnen und Soldaten der Panzerlehrbrigade 9 in Munster. Ein wichtiger Tag für das Heer, denn dieser Besuch diente der Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt nach ihrem vorherigen Besuch bei der enhanced Forward Presence (eFP) Battle Group in Litauen im Dezember 2021 an der Bündnisgrenze nun dem ersten Erleben der (Heeres-)Truppen zu Hause, die hinter der eFP und den Einsatzverpflichtungen stehen.

Dem Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, kam es bei diesem Besuch daher besonders darauf an, nicht nur Einzelsysteme des Heeres mit deren Stärken (und auch Schwächen) darzustellen, sondern vielmehr anschaulich zu machen, wie die vielfältigen Fähigkeiten im Heer orchestriert ineinandergreifen und Züge, Kompanien, Bataillone letztlich das Gesamtsystem einer Brigade formen – und dass bereits kleine Lücken in diesem System signifikante Auswirkungen haben.

Mit diesem Auftrag im Ohr haben die Soldatinnen und Soldaten der Panzerlehrbrigade 9 ein umfangreiches Programm vorbereitet und auf dem Übungsplatz Munster bei bestem Grenadierwetter in den Domänen Führung, Aufklärung, Wirkung und Unterstützung ausgewählte Ausschnitte aus dem Leistungsspektrum ihrer Brigade präsentiert. Besondere Betonung hatte der Anteil der Führungsfähigkeit und Digitalisierung, wo das Heer weiterhin großen Nachholbedarf hat, um im multinationalen Konzert auch für Operationen in der Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) interoperabel zu werden.

In den im Vorfeld der Vorführung geführten Gesprächen verdeutlichte Generalleutnant Mais neben den drängenden materiellen Investitionen in das Heer auch den Handlungsdruck, der für die Aufgabenwahrnehmung im Rahmen LV/BV in Bezug auf eine bedrohungsgerechte Kaltstartfähigkeit existiert. Dabei war es dem Inspekteur Heer ein Hauptanliegen zu verdeutlichen, dass das Heer sich schon seit langem in einem Prozess der Anpassung befindet, der konsequent weiter beschritten werden muss. Denn nur der Verbund der Säulen Material, binnen-struktureller Veränderungen und des richtigen Mindsets des Personals und seiner Zusammensetzung führt in der Perspektive zu einsatzbereiten Landstreitkräften. Aktuell ist dies vor dem Hintergrund der Aufgaben, Verpflichtungen und der Bedrohungslage nicht in ausreichendem Maße der Fall. Damit diente der intensive Austausch, untermalt durch die vorgestellten Bilder, auch als ein praktischer  Beitrag zur aktuellen Bestandsaufnahme im BMVg.

Positiv im Sinne dieser Bestandsaufnahme und was bei der (Panzer-)Truppe besonders gut ankam, war die Übergabe von fünf Leopard A7V Kampfpanzern durch die Ministerin. Im Verbund mit der für die Panzergrenadiertruppe in den nächsten Jahren anstehenden Nachrüstung der PUMA-Schützenpanzer auf den Konstruktionsstand VJTF ist damit die bedrohungsgerechte Aufstellung der gepanzerten Kampftruppen auf gutem Wege. 

Darüber hinaus freute sich Generalleutnant Mais, dass der intensive und unmittelbare Austausch mit den Soldatinnen und Soldaten der Panzerlehrbrigade 9 für die Ministerin im Vordergrund stand. Solche Gespräche sind durch nichts zu ersetzen, denn die Panzerfahrer und -fahrerinnen, Richtschützen und -schützinnen sowie die Soldatinnen und Soldaten der Heeresinstandsetzung oder -logistik wissen am besten ihren Aufgabenbereich vorzustellen – aber in ungezwungener Atmosphäre auch einmal kritische Fragen an ihre höchste Vorgesetzte zu stellen – zum Beispiel, wie sie die Lage in der Ukraine bewertet oder wie das weitere Engagement in Mali aussehen könnte. Betrachtet man, dass die Ministerin aufgrund der aktuellen Lageentwicklungen noch während des Besuches die Entsendung der Verstärkungskräfte der eFP Battle Group nach Litauen angewiesen hat, ist dieses „Sich-Zeit-Nehmen“ abseits des Programms alles andere als selbstverständlich. Dahinter steht aber die Maxime: Der Mensch steht im Mittelpunkt! So dürfte vor diesem Hintergrund die Ernennung des ersten Korporals der Panzerlehrbrigade 9 durch Ministerin Lambrecht nicht nur für den Betroffenen ein besonderes Highlight gewesen sein.

Unterm Summenstrich: Ein sehr gelungener und beiderseits informativer Besuch, der den festen Grundstein für die gemeinsame zukünftige Gestaltung des Trägers der Operationen in der Dimension Land bildet. #WIRSINDDASHEER

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