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Auf dem Friedhof des Alten St.-Matthäus-Kirchhofs wurde an die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 erinnert. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Es waren mutige Männer, die am 20. Juli 1944 den Versuch unternahmen, das Nazi-Regime in Deutschland zu beseitigen und dem Krieg ein Ende zu bereiten. Oberst i.G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer scheiterten jedoch und bezahlten ihren Mut mit dem Leben. An einer kleinen Grabstätte in Berlin wurde ihrer gedacht.
Berlin. Es ist nur eine unscheinbare Grabstätte auf dem Friedhof des Alten St.-Matthäus-Kirchhofs, einem kleinen Quell der Ruhe mitten im sonst so wuseligen Berliner Stadtteil Schöneberg. Ein einfacher Grabstein trägt die Inschrift „Zum Gedenken an den 20. Juli 1944“. Darunter fünf Namen: Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Ludwig Beck, Friedrich Olbricht, Albrecht Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften. Es sind die Namen jener Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, die noch in der Nacht nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler im Hof des Bendlerblocks erschossen worden waren.
Eine würdevolle Bestattung blieb diesen Männern verwehrt: Als sie in jener Sommernacht 1944 auf dem kleinen Friedhof verscharrt wurden, sie trugen noch ihre blutverschmierten Uniformen, war nicht einmal ein Militärgeistlicher anwesend. Und selbst diese letzte Ruhe wollten ihnen die Schergen des Nazi-Regimes nicht zugestehen: Nur wenig später kamen Männer der SS, gruben die Leichen wieder aus und schafften sie auf LKWs fort. Vermutlich wurden sie im Krematorium an der Seestraße im Berliner Ortssteil Wedding verbrannt, ihre Asche schließlich an einen unbekannten Ort verbracht.
Die Geschichte hinter der Grabstätte auf dem kleinen Schöneberger Friedhof kennen nur wenige – die Menschen zeigen sich immer wieder erstaunt, wenn Oberstleutnant d.R. Martin Gerdes sie erzählt. Gerdes kümmert sich seit Jahren um die Erinnerungsstätte, die lange Zeit nicht so gepflegt aussah wie heute. Der chronisch klammen Stadt Berlin fehlten die finanziellen Mittel, um die Ehrengräber der Stadt angemessen zu pflegen. Gerdes war es, der dafür sorgte, dass eine professionelle Grabpflege eingerichtet wurde, unterstützt vom Vorsitzenden der Stauffenberg-Gesellschaft Baden-Württemberg, dem früheren Generalinspekteur General a.D. Wolfgang Schneiderhan.
Auch heute ist Oberstleutnant d.R. Gerdes wieder in Berlin, erklärt eine Reihe von Gästen die Geschichte des Grabmals. Es ist der 20. Juli 2023, es ist der 79. Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats. Am Grab haben sich Vertreter des Deutschen BundeswehrVerbandes und aus dem Verteidigungsministerium versammelt. Es ist eine kleine, sehr würdevolle Zeremonie abseits der vielen offiziellen Gedenkveranstaltungen zum 20. Juli.
In diesem Jahr ist eine Ehrenformation des Wachbataillons dabei, ebenso Musiker vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr. Ein Trompeter spielt das bekannte Stück „Ich hatt‘ einen Kameraden“. Im Beisein von Brigadegeneral Jürgen Karl Uchtmann, Kommandeur des Landeskommandos Berlin, und weiterer Gäste legen Oberst i.G. Peter Haupt vom FüSK II 4 und Fregattenkapitän Marco Thiele, Vorsitzender Marine im DBwV-Bundevorstand und stellvertretender Vorsitzender der Soldaten und Veteranen Stiftung, die Kränze nieder. Thiele hält eine kurze Gedenkrede.
„Mein Dank gilt vor allem Oberstleutnant Gerdes, der sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für die Pflege und den Erhalt dieser Grabstätte einsetzt“, sagte Fregattenkapitän Thiele nach der Veranstaltung. „Zudem ist es schön, dass in diesem Jahr auch eine Formation des Wachbataillons und des Stabsmusikkorps für einen würdevollen Rahmen gesorgt hat.“
Auch in Zukunft wollen der DBwV und das BMVg jährlich an der Grabstätte auf dem Friedhof des Alten St.-Matthäus-Kirchhofs im kleinen Rahmen an die Attentäter vom 20. Juli 1944 erinnern. So bekommen die tapferen Männer des deutschen Widerstands zumindest etwas von der Würde zurück, die ihnen die Nationalsozialisten für immer nehmen wollten.
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