Das Viererbob-Team mit dem Sportsoldaten Candy Bauer will wie sachon vor vier Jahren die Goldmedaille holen. Foto: Bundeswehr/Viestur Lacis

Das Viererbob-Team mit dem Sportsoldaten Candy Bauer will wie schon vor vier Jahren die Goldmedaille holen. Foto: Bundeswehr/Viestur Lacis

04.02.2022
Yann Bombeke/mit Material von dpa

Olympiastart in Peking: Hoffnung auf Medaillen und Furcht vor dem Virus

Start der Olympischen Winterspiele in Peking – und wieder ist die Bundeswehr gut vertreten: Mehr als ein Drittel der deutschen Athletinnen und Athleten kommt von der Sportförderung der Bundeswehr. Ein ungutes Gefühl reist jedoch mit nach China: Bereits jetzt gab es die ersten Corona-Fälle im deutschen Team – es traf gleich zwei Sportsoldaten.

Heute werden in Peking die XXIV. Olympischen Winterspiele mit einer großen Feier in Peking eröffnet. Mit 55 Sportsoldatinnen und -soldaten unter den 149 deutschen Athleten ist die Bundeswehr wieder stark vertreten. Man kann guter Dinge sein, dass sich das auch am Ende in der Medaillenausbeute widerspiegelt: Die Sportförderung der Bundeswehr ist gerade im Wintersport traditionell gut aufgestellt. Da ist etwa Oberfeldwebel Mariama Jamanka, die ihren Titel von 2018 im Zweierbob verteidigen und wieder die Goldmedaille holen möchte. Gute Chancen auf Edelmetall rechnet sich auch das deutsche Viererbob-Team aus: Die Truppe um Hauptfeldwebel Candy Bauer war auch schon bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang siegreich. Das Ziel für das favorisierte Team mit ihrem Chef Francesco Friedrich ist klar: Es soll wieder die Goldmedaille werden.

Insgesamt werden 109 Wettbewerbe in 15 Disziplinen ausgetragen. Bleibt zu hoffen, dass der sportliche Aspekt durch die Pandemie nicht in den Hintergrund gedrängt wird: Noch vor Beginn der Spiele wurde bekannt, dass sich mindestens zwei deutsche Olympioniken mit dem Corona-Virus infiziert haben. Dabei handelt es sich um Sportsoldaten: Der Nordische Kombinierer Eric Frenzel, Olympiasieger von 2014 und 2018, muss erstmal in Quarantäne, ebenso sein Teamkollege Terence Weber. Vier weitere am Donnerstag bei der Einreise zunächst positiv getestete deutsche Athleten aus dem Eishockey-Team und der Skeleton-Auswahl erhielten hingegen im zweiten Anlauf einen negativen Befund, wie der Deutsche Olympische Sportbund am Freitag mitteilte. Frenzel und Weber wurden vom Kombinierer-Team separiert. „Den beiden Athleten geht es den Umständen entsprechend gut“, sagte der deutsche Teamarzt Bernd Wolfarth. Es gebe keine weiteren Kontaktfälle, teilte der DOSB mit.

Bereits seit Mittwoch befindet sich Eiskunstläufer Nolan Seegert als erster deutscher Corona-Fall unter den Athleten in Peking im Quarantäne-Hotel. Mit Verzögerung wurde auch noch seine Paarlauf-Partnerin Minerva Hase offiziell als Kontaktperson eingestuft. Sie wurde im olympischen Dorf vom Team separiert, darf jedoch weiter individuell trainieren. Auch ein weiteres Mitglied des Eiskunstlauf-Teams gilt als sogenannter Close Contact. Die Zahl der auch durch Nachtests bestätigten deutschen Corona-Fälle ist damit auf vier gestiegen. Zuvor war ein Betreuer aus der DOSB-Delegation positiv getestet worden. Die Gesamtzahl der bei der Einreise und in der Olympia-Blase entdeckten Corona-Fälle liegt den Organisatoren zufolge seit dem 23. Januar bei 308.

Wer sich bei Olympia in Peking mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

„Das Konzept wird sehr gut durchgeführt. Es wird ein hohes Maß an Sicherheit geboten. Wir haben ein gutes Gefühl“, sagte Olympia-Arzt Wolfarth. Auch der deutsche Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig versicherte, die Gegenmaßnahmen gegen das Coronavirus in der geschlossenen Olympia-Blase seien „konsequent und erfolgreich“.

Überschattet wurden die Olympischen Spiele im Reich der Mitte im Vorfeld auch politisch: Aus Protest gegen den Umgang Chinas mit Menschenrechten boykottieren zahlreiche vor allem westliche Staaten die Spiele – allerdings nur auf diplomatischer Ebene. Die USA und andere Staaten wie Großbritannien, Kanada, Australien und Dänemark entsenden zwar ihre Sportler nach Peking, politische Vertreter bleiben der Veranstaltung jedoch fern. Mitglieder der Bundesregierung werden ebenfalls nicht anreisen, jedoch hat Deutschland keinen formalen Boykott der Spiele erklärt.

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