Bahnradfahrerin Hauptgefreiter Emma Hinze wird vom Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, mit dem Pokal geehrt. Foto: Bundeswehr/Kamprad

Bahnradfahrerin Hauptgefreiter Emma Hinze wird vom Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, mit dem Pokal geehrt. Foto: Bundeswehr/Kamprad

28.06.2021
Von Kristin Schönherr

Sportsoldatin des Jahres 2020 mit einem klaren Ziel

Deutsche Meisterin, Europameisterin, Weltmeisterin und nun auch Sportsoldatin des Jahres 2020 – die Karriere von Bahnradfahrerin Hauptgefreiter Emma Hinze im Spitzensport könnte kaum besser laufen. Als nächstes stehen die Olympischen Spiele auf ihrem Plan.

Die 24-jährige Emma Hinze betreibt seit 16 Jahren Radsport. Zum Bahnradfahren gelangte sie im Oktober 2013, wenig später begann sie, ihren Sport unter professionellen Bedingungen auszuüben. Nach kürzester Zeit konnte sie so bereits große Erfolge wie den Sieg im Teamsprint bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Sommer 2014 einfahren. 2016 erreichte die Bahnradfahrerin mit ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro einen weiteren Meilenstein in ihrer jungen Karriere.

Nach der Aufnahme in die Spitzensportförderung der Bundeswehr im Oktober 2018 und zahlreichen weiteren Medaillen auf nationaler und internationaler Ebene gelang Emma Hinze 2020 schließlich ein Meisterstück: Sie wurde dreifache Weltmeisterin in den Disziplinen Teamsprint, Sprint sowie Keirin und belohnte sich damit für jahrelanges hartes Training. Mit ihrer Wahl zur Sportsoldatin des Jahres 2020 konnte sie dem Ganzen noch die Krone aufsetzen.

Seit 2018 findet jährlich die Wahl zum Sportsoldaten beziehungsweise zur Sportsoldatin und seit 2019 auch zum Parasportler beziehungsweise zur Parasportlerin des Jahres statt. Eine Besonderheit für die Wahl 2020 war, dass die Nominierten der insgesamt drei Kategorien nicht wie in den Jahren zuvor im Intranet der Bundeswehr sowie im Internet zur Abstimmung standen. Dieses Mal konnten die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler der Bundeswehr selbst entscheiden, welche Kameradin und welcher Kamerad den Pokal am Ende entgegennehmen und in seine oder ihre Vitrine stellen darf. Darüber hinaus findet die Ehrung der Gewählten für herausragende sportliche Erfolge für gewöhnlich im Rahmen des Balls der Streitkräftebasis zum Jahresende hin statt.

Da diese Veranstaltung 2020 abgesagt werden musste, entschied der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, die Pokale einzeln und in kleinerem Rahmen zu übergeben. Hierfür besuchte er Emma Hinze am 5. Mai bei ihrem Training im Velodrom in Frankfurt/Oder. Die Kulisse für die Ehrung war somit eine andere, aber sicherlich nicht weniger anmutend. In der Mitte der 250 Meter langen Rundbahn, die eine Kurvenneigung von etwa 43 Grad hat, beglückwünschte der Inspekteur die junge Sportlerin umgeben von ihren Teamkolleginnen und -kollegen. Sie alle saßen keine fünf Minuten zuvor im Training noch auf ihren Rädern, wollten sich ein solch außergewöhnliches Ereignis aber natürlich nicht entgehen lassen. „Es ist wirklich etwas Besonderes, wenn man von Kameradinnen und Kameraden gewählt wird, die auch alle Spitzensportler sind, also Tag für Tag dasselbe im Hinblick auf Training und Wettkämpfe durchmachen wie ich.“

Nach dem Wettkampf ist bekanntlich vor dem Wettkampf. Auch wenn die Ehrung der Sportsoldatin kein Wettkampf war, so stiegen sie und ihre Trainingspartnerinnen und -partner doch direkt im Anschluss wieder aufs Rad – denn die deutsche Mannschaft hat sich bereits für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert und die stehen nun vor der Tür. Auf dem Fahrradergometer sitzend, verrät die Athletin, was nun ansteht: „Als nächstes geht es mit allen ins Trainingslager in die Niederlande und danach wieder hierhin nach Frankfurt/Oder zur abschließenden Vorbereitung auf die Spiele.“ Erst vor Ort in Tokio wird entschieden, welche zwei der vier Bahnradfahrerinnen an den Start gehen dürfen. „Ich hoffe natürlich, dass ich mit meinen drei Weltmeistertiteln ganz gut aufgestellt bin“, fügt Emma Hinze schmunzelnd hinzu.

Die Sportsoldatin ist noch nicht lange Teil der Spitzensportförderung der Bundeswehr, aber sie ist froh, diesen Schritt vor knapp drei Jahren gegangen zu sein. „Die Bundeswehr hilft mir als Konstante nicht nur während der Pandemie, sondern seitdem ich Sportsoldatin bin, mich voll und ganz auf den Sport zu konzentrieren. Dafür bin ich meinem Arbeitgeber wirklich sehr dankbar.“

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