„Es ist und bleibt mir ein wichtiges Anliegen, dass die Angehörigen der Bundeswehr für ihren besonderen Dienst die verdiente Wertschätzung erfahren“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke

„Es ist und bleibt mir ein wichtiges Anliegen, dass die Angehörigen der Bundeswehr für ihren besonderen Dienst die verdiente Wertschätzung erfahren“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke

01.11.2020
Yann Bombeke/BMVg

Verteidigungsministerin verleiht „Preis Bundeswehr und Gesellschaft“

Berlin. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die sechste Auflage des „Preises Bundeswehr und Gesellschaft“ verliehen. Preisträger sind in diesem Jahr eine deutsche sowie eine französische Stadt, ein Förderverein, eine Medienredaktion sowie ein ehemaliger Offizier.
Corona-bedingt musste der übliche Festakt ausfallen – an der Veranstaltung im kleinen Rahmen nahm für den DBwV der Erste Stellvertretende Bundesvorsitzende Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich teil.

„Diese überzeugten Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Soldatinnen und Soldaten wollen wir so ermutigen, an ihrem wichtigen Engagement festzuhalten, um damit auch zum Vorbild für andere zu werden“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer über die Preisträger. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht erlebten viele Bürger die Bundeswehr nicht mehr in ihrem alltäglichen Leben, so die Ministerin, immer häufiger fehle die Möglichkeit der persönlichen Begegnung. „Umso wichtiger ist es, dass wir die Bundeswehr sichtbar machen, sagte Kramp-Karrenbauer. Und: „Es ist und bleibt mir ein wichtiges Anliegen, dass die Angehörigen der Bundeswehr für ihren besonderen Dienst die verdiente Wertschätzung erfahren.“

Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, langjähriger Partner und Förderer des Preises, betonte in seiner Laudatio, dass man die vielen guten Beispiele kommunizieren müsse. Dies sei man sowohl den Soldatinnen und Soldaten als auch den engagierten Bürgerinnen und Bürgern schuldig.

Für Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich gab es an diesem Abend ein besonderes Wiedersehen mit einem der Preisträger: „Oberst a.D. Schrenk war zu Beginn meiner Dienstzeit Kompaniechef meiner Nachbarkompanie 2./FmBtl 310 in Koblenz, ich war bei Übungen dort abgestellt“, sagte der Stellvertretende Bundesvorsitzende, „somit habe ich nach 35 Jahren meinen ehemaligen Vorgesetzten wieder gesehen“. Oberst a.D. Schrenk sei ein harter, offener und sozialer Vorgesetzter gewesen, der ihn sehr geprägt habe, so Görlich. „Ich habe seine Aktivitäten stets verfolgt und freue mich über die Preisverleihung an ihn. Er hat es wirklich verdient.“

Die diesjährigen Preisträger im Überblick:

Stadt Évreux (Frankreich)
Bundeswehr und Gesellschaft heißt nicht unbedingt und zwingend „Bundeswehr und deutsche Gesellschaft“. Aufgrund der Zunahme von bi- und multinationalen Verwendungen deutscher Soldaten können auch ausländische Gemeinden beispielgebend für das Zusammenwachsen von Bundeswehr und Gesellschaft sein. Évreux ist dafür ein herausgehobenes Beispiel. 150 Soldaten und zivile Angehörige des deutsch-französischen Lufttransportverbandes werden in der französischen Stadt stationiert. Für viele von ihnen stellt sich die Frage, ob sie mit ihren Familien dauerhaft nach Frankreich verziehen sollen.

Évreux unternimmt vieles, um die deutschen Familien von einem Umzug zu überzeugen. Ein feierlicher Empfang der Gemeinde für die deutschen Familien gehörte genauso zu dem besonderen kommunalen Engagement wie die Vermittlung von Kontakten zwischen deutschen und französischen Familien, Sprachangebote für die Familien und der Versuch, schulische Angebote (auch in deutscher Sprache) zu machen. Ehemalige Unterkünfte der US-Streitkräfte sollen durch neue Wohnmöglichkeiten für die deutschen Familien ersetzt werden. Beispielgebend war auch das gemeinsame Gedenken an die Opfer der letzten Kriege, das im Rahmen eines Besuchs von deutschen Soldaten veranstaltet wurde.

Stadt Mayen
Der Eifelstandort Mayen ist beispielgebend für ein vorbildliches, aktiv gelebtes Miteinander zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. Dieses spiegelt sich eindrucksvoll in zahlreichen offiziellen Veranstaltungen sowie im facettenreichen ehrenamtlichen Engagement der Mayener Bürgerinnen und Bürgern sowie Soldatinnen und Soldaten und den zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wider. Die Patenschaft zwischen der Stadt Mayen und dem Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr (ZOpKomBw) sowie mit dem Bundeswehr- Dienstleistungszentrum wird im besonderen Maße ihrer Definition gerecht, wonach Patenschaft „die freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht“ bezeichnet.

Förderverein für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e. V.
Die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin (ELB) ist eine militärgeschichtliche Sammlung des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe (TAusbZLw), die gerade wegen der Arbeit des Fördervereins einen hoch anerkannten, guten Ruf von überregionaler Bedeutung hat. Die Mitglieder des Fördervereins stammen aus der Mitte der Bevölkerung des Garnisonsortes Faßberg und der Region. Einige unter ihnen sind Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, hochrangige Vertreter aus Verwaltung, Jurisprudenz und Wirtschaft. Sie stellen der ELB die personellen, materiellen und vor allem finanziellen Ressourcen für den Betrieb, die Erhaltung und Weiterentwicklung der Ausstellung bereit. Der Förderverein für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e. V. verschafft der Bundeswehr am Standort Faßberg die fehlenden Ressourcen für den Betrieb der Erinnerungsstätte und stellt den Betrieb mit hingebungsvollem Engagement sicher.

NDR Info Redaktion Streitkräfte und Strategien
Die Sendereihe Streitkräfte und Strategien auf NDR Info setzt sich seit 50 Jahren kritisch mit aktuellen Fragen der Sicherheits- und Militärpolitik auseinander. Die 30-minütige Sendung ist alle 14 Tage zu hören - jeweils in der geraden Woche am Sonnabend um 19.20 Uhr (Wiederholung: sonntags, 12.30 Uhr). Moderiert wird Streitkräfte und Strategien von NDR Info Redakteur Andreas Flocken, der seit 2001 vornehmlich auf die Bundeswehr und sicherheitspolitische Themen schaut. Diese Sendereihe zeichnet sich durch eine überaus konstruktive und objektive Begleitung der Bundeswehr in aktuellen Fragen der Sicherheits- und Militärpolitik aus. Die Beiträge werden für ein breites, interessiertes Publikum verständlich aufgearbeitet und bieten eine fundierte Informationsquelle über das aktuelle sicherheitspolitische Zeitgeschehen im nationalen wie auch im internationalen Kontext.

Oberst a.D. Georg Schrenk
Oberst a.D. Georg Schrenk, ehemaliger Regimentskommandeur des Führungsunterstützungsregiments 29, hat sich bereits zu aktiver Zeit maßgeblich um die Integration von Soldaten in der Gesellschaft verdient gemacht. Nach Ausscheiden aus seiner aktiven Dienstzeit im Dezember 2009 hat er sich in beispielgebendem Maße gesellschaftlich aktiv betätigt. Er wurde Stadtrat und Vorsitzender im Pfarrgemeinderat und hat sich bei der Flüchtlingskrise sofort bereit erklärt, als Koordinator zu fungieren. Aus dieser ehrenamtlichen Tätigkeit ist der eingetragene Verein „Asyl/Migration Dillingen a. d. D.“ entstanden. Oberst a. D. Schrenk ist der 1. Vorsitzende dieses Vereins. Der eingetragene Verein unterstützt Flüchtlinge in täglichen Herausforderungen des Lebens im Rahmen der Nächstenliebe und fördert somit die Integration dieser in die Gesellschaft. Das Engagement von Oberst a.D. Schrenk ist herausragend und fördert das friedliche Zusammenleben zwischen Flüchtlingen, Bürgern des Kreises Dillingen a. d. Donau und den dort stationierten Soldaten.


Hintergrund:
Der Preis Bundeswehr und Gesellschaft wurde 2016 gestiftet und soll Einzelpersonen oder Institutionen würdigen, die sich in besonderem Maße für die Belange der Bundeswehr oder ihrer Angehörigen in Öffentlichkeit und Gesellschaft einsetzen. Absicht der Stiftung des Preises ist es, das Verhältnis zwischen Bundeswehr und Gesellschaft weiter zu vertiefen und langfristig zu festigen. Außerdem soll über die bestehende gesellschaftliche Anerkennung gegenüber der Bundeswehr informiert, diese gewürdigt und die Bandbreite bereits existierender gesellschaftlicher Initiativen sichtbar gemacht werden.
Der Preis wird in den Kategorien Gebietskörperschaften, Vereine, Bildung und Kultur sowie Einzelpersonen verliehen. Neben Bereichen der Bundeswehr können die in der Bundeswehr sowie im BMVg vertretenen Berufsverbände und Gewerkschaften Vorschläge für auszeichnungswürdige Projekte einreichen. So beteiligt sich auch der DBwV Jahr für Jahr mit Vorschlägen am „Preis Bundeswehr und Gesellschaft“.

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