Julia Klöckner, Bundestagspräsidentin und Schirmfrau des Veteranentages, und Oberst André Wüstner im Gespräch mit Veteranen der "Tour of Valor", die auf dem Rad von Bayern nach Berlin zum Veteranentag gereist sind. Foto: DBwV/Yann Bombeke

Julia Klöckner, Bundestagspräsidentin und Schirmfrau des Veteranentages, und Oberst André Wüstner im Gespräch mit Veteranen der "Tour of Valor", die auf dem Rad von Bayern nach Berlin zum Veteranentag gereist sind. Foto: DBwV/Yann Bombeke

15.06.2025
Von Frank Jungbluth und Eva Krämer

„Die Truppe ist in der Mitte angekommen“

Tausende trotzen dem wärmsten Tag des Jahres in der Hauptstadt, als die Big Band der Bundeswehr um 13 Uhr beswingt den 1. Nationalen Veteranentag auf der großen Bühne vor dem Reichstag eröffnet. Es ist der Ehrentag für die zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen, die seit Gründung der Bundeswehr 1955 in den Streitkräften gedient haben.

„Kameradschaft bleibt unendlich“, singt der Rapper Mazibora, selbst Einsatzveteran und in Afghanistan an PTBS erkrankter Soldat. Der Applaus ist groß als Bundestagspräsidentin Julia Klöckner auf die Bühne kommt. Die Christdemokratin ist Schirmfrau und bedankt sich ausdrücklich für den Dienst, den so vielen in den Streitkräften leisten und geleistet haben.

Klöckner: „Die Sonne lacht für uns, für die Veteranen. Näher als heute kann das Parlament nicht bei der Truppe sein, denn unsere Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee. Der erste nationale Veteranentag sei ein Tag der Wertschätzung für alle, die gedient haben.

„So vielen Familien haben unsere Soldatinnen und Soldaten gestützt und getragen. Eltern, die bei jedem Anruf zusammenzuckten, Kinder, die sagten: Wann kommst Du wieder. Ich habe gerne die Schirmfrauschaft übernommen. Soldatinnen und Soldaten leisten ihren Dienst auch für unsere Grundwerte. Was zählt, ist das, was ein Leben lang bleibt. Manche tragen sichtbare oder unsichtbare Verletzungen. Für die alle braucht es unbürokratische Hilfe und Fürsorge. Klöckner erinnerte an den Krieg in der Ukraine, auch ukrainische Veteranen sind zu Gast an diesem Tag. „Wir haben 1200 Kilometer Luftlinie zum ukrainischen Parlament nach Kiew, der Krieg ist also nah. Der Veteranentag kann eine Brücke sein. Für alle, die sich selbst für den Dienst entscheiden. Dieser Tag ist für alle, die gedient haben und sich für unsere Freiheit einsetzen. Der Tag ist ein Auftrag.“

Multireligiöse Andacht

„Schulter an Schulter“, war das Thema der multireligiösen Andacht des katholischen Militärdekans Bernd Schaller, des Militärbundesrabbiners Zsolt Balla und des evangelischen Militärbischofs Bernhard Felmberg. „Mit der Andacht wollen wir dem Tag Tiefe geben. Wir wollen miteinander feiern, mit Texten die Menschen zu allen Zeiten bewegt haben“, sagte Bernd Schaller.„Die Einsatzzeit in der Bundeswehr ist belastend, ob in Afghanistan, in Mali oder auf einer Fregatte im Mittelmeer“, sagte Bernhard Felmberg. „Dort entstehen Bilder, die einen nicht mehr loslassen, die müde und matt machen.“

Frieden und Freiheit seien nicht mehr selbstverständlich, so der evangelische Militärbischof. „Wir sehen es im Nahen Osten und in der Ukraine: Lernen die Menschen nie im Frieden zu leben?“, fragte Felmberg. „Heute wollen wir den Soldatinnen und Soldaten für ihren Dienst danken.“ Zum Ende der Andacht sprach Zsolt Balla einen Segen.

Für den Bundesvorsitzenden Oberst André Wüstner war dieser Tag „ein genialer Tag. Alle Ziele sind erreicht worden. Wir sehen hier Kameradinnen und Kameraden, Familien mit Kindern – ein sehr gutes Miteinander. Mein Dank gilt allen, die sich für diesen Tag stark gemacht haben. Das tut gut.“ Sowohl der DBwV als auch die Soldaten Veteranenstiftung des Verbandes waren mit Ständen im Veteranendorf, wo mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden sind.

„Lange hat man uns gesagt: Das interessiert doch niemanden. Veteranenkultur? Braucht’s bei uns nicht. Heute sehen wir das Gegenteil – und wie! Der Veteranentag kommt an. Bei den Menschen. In der Hauptstadt. In der Fläche. Und in den Medien. Das zeigt: Der Kampf für Anerkennung und Wertschätzung hat sich gelohnt“, erklärt der stellv. Bundesvorsitzende Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert. Und für Thomas Schwappacher, 1. Stellv. Bundesvorsitzender, ist klar: „Das war ein toller Tag. Der Veteranentag ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und beweist die hohe Wertschätzung für unsere Soldatinnen und Soldaten.“

Ausführliche Berichte, Bilder und Videos zum Veteranentag folgen

Mit Rat und Hilfe stets an Ihrer Seite!

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Alle Ansprechpartner im Überblick