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Abschied: Die Fregatte "Hamburg" hat den Heimatstützpunkt Wilhelmshaven verlassen. Im Mittelmeer beteiligt sich das Schiff an der EU-Mission Irini. Foto: Bundeswehr/Leon Rodewald
Die Fregatte „Hamburg“ ist auf dem Weg zum Irini-Einsatz. Das Schiff der „Sachsen“-Klasse hat heute (4. August) mit 250 Soldatinnen und Soldaten an Bord den Heimatstützpunkt Wilhelmshaven verlassen.
Die „Hamburg“ ist das erste deutsche Schiff, das an dem Einsatz teilnimmt. Bereits seit einigen Wochen beteiligt sich die Marine mit einem Seefernaufklärer P-3C „Orion“ an der EU-Mission Irini, die das von den Vereinten Nationen verhängte Waffenembargo gegen Libyen überwachen soll.
„Wir stehen vor einem Einsatz, der in mehrfacher Hinsicht Schiff und Besatzung vor bisher unbekannte Herausforderungen stellen wird“, wird Fregattenkapitän Jan Fitschen auf der Homepage der Marine zitiert. Die „Hamburg“ werde sicherlich „hier und dort auf schwierigem politischen und operativen Terrain Pionierarbeit leisten müssen“, so der Kommandant, dem für die Umsetzung des Einsatzes auch ein Boardingteam des Seebataillons und zwei Bordhubschrauber zur Verfügung stehen. Die Mission ist nicht frei von Risiken. Erst vor wenigen Wochen kam es zu einem Zwischenfall, an dem ein französisches und ein türkisches Kriegsschiff beteiligt waren. Die französische Fregatte wollte einen Frachter kontrollieren, der auf dem Weg nach Libyen war. Dies wollte die Besatzung des türkischen Schiffs verhindern. Die Türkei gehört neben Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu den Staaten, die im Verdacht stehen, das Waffenembargo zu unterlaufen.
Neben der Überwachung des UN-Embargos sollen die an Irini beteiligten Einheiten auch Informationen über die illegale Ausfuhr von Erdöl aus Libyen sammeln und beim Aufbau der libyschen Marine und Küstenwache unterstützen. Weiteren politischen Zündstoff birgt eine andere Aufgabe der Mission: Die EU will mit Irini auch die Aktivitäten von Schleusern und Menschenhändlern im Mittelmeerraum eindämmen. Sollte die „Hamburg“ unterwegs auf Flüchtlinge in Seenot stoßen, wird sie diese aufnehmen und in einen griechischen Hafen bringen. Das berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf das Auswärtige Amts.
Zudem beeinflusst die Corona-Krise auch diesen Einsatz. Für die Soldatinnen und Soldaten bedeutet das, dass sie mit einer langen Fahrt ohne Landgang rechnen müssen. Fregattenkapitän Fitschen sagte laut PIZ Marine: „Wir werden das Schiff möglicherweise erst am Einlauftag in Wilhelmshaven, also am 20. Dezember, wieder richtig verlassen können.“
Fregattenkapitän Marco Thiele, Vorsitzender Marine im DBwV-Bundesvorstand, zollte den Männern und Frauen an Bord der „Hamburg“ Respekt: „Ich ziehe meinen Hut vor Kommandant und Besatzung für diesen Einsatz. Ein so langer Zeitraum ohne Landgang wird zwar aktuell zur neuen Normalität, das ändert aber nichts an der hohen Belastung! Ich wünsche allen eine an Leib und Seele gesunde Rückkehr und viel Erfolg bei der vor ihnen liegenden Aufgabe.“
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