04.04.2021
dpa

Islamisten-Attacken auf zwei Militär-Stützpunkte in Somalia

Mogadischu: Blutiges Wochenende in Somalia: Bei Angriffen der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab auf zwei Militärstützpunkte in dem ostafrikanischen Land sind mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen. Nur wenige Stunden später starben mindestens sechs weitere Menschen, als sich ein Selbstmordattentäter in der Hauptstadt Mogadischu vor einem belebten Teegeschäft in die Luft sprengte. Zahlreiche andere wurden nach Polizeiangaben verletzt ins Krankenhaus gebracht. Al-Shabaab reklamierte auch diese Tat für sich.

Nach den zurückgeschlagenen Attacken auf die Militärbasen sprach die Armee am Abend von einem der tödlichsten Schläge bisher gegen Al-Shabaab. Insgesamt seien 116 Kämpfer getötet worden, darunter drei Befehlshaber der Terrormiliz. Bei den Soldaten der beiden Stützpunkte handelt es sich um von der Türkei trainierte Einheiten. «Angreifer der Al-Shabaab haben heute Morgen einen komplexen Angriff auf zwei Militär-Stützpunkte in der Provinz Lower Shabelle durchgeführt», sagte Regierungssprecher Ismael Mukhtar am Samstag in Mogadischu.

Nachdem sich zwei Selbstmord-Attentäter in die Luft gesprengt hatten, versuchten demnach schwer bewaffnete Angreifer bei stundenlangen Feuergefechten, die Kontrolle über die Stützpunkte zu erlangen. Anwohner berichteten zudem über schwere Explosionen und Zivilisten, die durch Querschläger verletzt wurden. «Wir haben die Terroristen zurückgeschlagen und vier Soldaten verloren sowie zahlreiche andere, die verwundet wurden», sagte Kommandeur Abdullahi Rage der Deutschen Presse-Agentur.

Die sunnitische Terrorgruppe Al-Shabaab dagegen behauptete über ihr Sprachrohr Radio Andalus, dass 47 Soldaten getötet sowie Waffen, Munition und Fahrzeuge erbeutet worden seien. Al-Shabaab kämpft seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Die Terrorgruppe kontrolliert weite Teile des Südens und des Zentrums und verübt immer wieder Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte.

Die Bundeswehr ist derzeit noch im ostafrikanischen Dschibuti im Einsatz, welches direkt an Somalia grenzt. Seit 2008 waren deutsche Soldatinnen und Soldaten am Horn von Afrika an der Anti-Piraterie-Mission "EUNAVFOR Somalia - Operation Atalanta" beteiligt. Da die Piraten in den letzten Jahren deutlich zurückgedrängt wurden, hat die Bundesregierung den Einsatz neu bewertet und eine Rückverlegung der deutschen Truppen aus Dschibuti bis 31. Mai 2021 beschlossen.

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