Broschüre: Verbesserungen durch das „Artikelgesetz Zeitenwende“
Worauf es für Senioren ankommt
Verbandspolitik am Puls der Zeit: Medialer Aufschlag des DBwV
Verbesserungen durch das Artikelgesetz Zeitenwende und die flankierenden Verordnungen
Vorstand Luftwaffe empfängt Besuch aus Geilenkirchen
Israel hat sich Weg zum zentralen Gegenspieler militärisch wie politisch freigekämpft
Neues Podcast-Format: „Der Sicherheitsrat“ mit Oberstleutnant i.G. Bohnert
Nicole Schilling wird Stellvertreterin des Generalinspekteurs
Anpassung der Geldleistungen nach dem Soldatenentschädigungsgesetz zum 1.Juli 2025
Soldatentag bei Thales Deutschland in Wilhelmshaven
Bundesweite Job- und Bildungsmesse für Soldaten
Erfahrungsaustausch zwischen Bundeswehr und Wirtschaft
Bundestag verlängert Mandate für drei Auslandseinsätze
Bundestag berät über drei Auslandseinsätze
Schweres Gewusel im Kopf
Tagung der Themenverantwortlichen Auslandseinsatz: Eine Neuausrichtung für die Zukunft
Rehabilitation – zurück in die Truppe
„Veteranen schreiben Geschichte“ – Autorenpreis Veteranenliteratur erstmals verliehen
Bundesweite Feiern zum Nationalen Veteranentag – der BundeswehrVerband war dabei
Veteranenhymne 2025: Mit derben Beats gegen das Trauma
Der Kampfmittelbeseitigungsroboter „tEODor“ (technical Explosive Ordnance Devices and observation robot) wird in der Bundeswehr zur Entschärfung von Sprengkörpern benutzt Foto: Bundeswehr
Unbemannte Systeme sind in der Bundeswehr nichts Neues. Mit den spektakulären fliegenden Großdrohnen wie „Heron“ sowie „Euro Hawk“ und der stark wachsenden Anzahl unbemannter Fluggeräte (Unmanned Aerial Vehicles, UAV) sind sie in den Fokus der Allgemeinheit geraten. Mit dem Artillerieaufklärungssystem CL-89/CL-289 zählt die Bundeswehr seit 1969 zu den ersten Streitkräften, die unbemannte Systeme eingesetzt haben.
Das Spektrum der fliegenden Drohnen reicht von der handtellergroßen, 18 Gramm leichten „Schwarzen Hornisse“ („Black Hornet“), einem Nahaufklärungs-UAV, bis zum 15 Tonnen schweren, ferngesteuerten Flugsystem „Euro Hawk“ mit knapp 40 Metern Spannweite, das eines veritablen Piloten für die Steuerung bedarf.
Im September 2016 hatte Ralf Brauksiepe, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, die Anzahl der fliegenden Drohnen in der Bundeswehr auf 567 beziffert, die fast gänzlich vom Heer betrieben werden. Bis dato werden diese ausschließlich für Aufklärungszwecke genutzt und sind dafür mit hochauflösenden Tages-/Nachtsichtkameras, Wärmebildgeräten oder Radargeräten ausgestattet. Die Aufklärungsergebnisse werden über eine robuste Kommunikationsverbindung in Echtzeit an die Bodenstation gestreamed. Die Auswertung erfolgt durch die Bedienungsmannschaft vor Ort oder – bei den großen Systemen wie „Heron 1“ in Mali – durch Bildauswerter.
Als erste bewaffnungsfähige Drohne hat die Bundeswehr das israelische Modell „Heron TP“ ausgewählt. Die rechtlichen Voraussetzungen sind gerade geklärt worden, jetzt sollen fünf Luftfahrzeuge gemietet werden, von denen die ersten beiden zwei Jahre nach Vertragsabschluss zur Verfügung stehen sollen. Diese auch als unbemannte Kampfdrohnen bezeichneten Luftfahrzeuge sollen den Zeitraum überbrücken, bis ein vergleichbares Fluggerät aus europäischer Produktion auf dem Markt ist.
Die Luftfahrzeuge werden teils direkt gesteuert, wobei der „Pilot“ seine Informationen zu Flugparametern über Kameras sowie Instrumente oder durch Sichtkontakt erhält und per „Joystick“ das Fluggerät lenkt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, den Flugweg als Route zu programmieren, bei der die Drohne die einzelnen Wegpunkte nacheinander anfliegt. Dabei müssen Verfahren implementiert sein, die das gewünschte/vorgeschriebene Verhalten bei Hindernissen und bei Notfällen, beispielsweise bei Abbruch der Kommunikation, sicherstellen.
Unbemannte Landfahrzeuge werden in der Bundeswehr vor allem in der Abwehr von Minen und unkonventionellen Sprengladungen eingesetzt. Klassiker sind „Packbot“ und „tEODor“, die auf Kettenlaufwerken ferngesteuert an den Einsatzort fahren und dort die Untersuchung und gegebenenfalls Neutralisierung verdächtiger Gegenstände mit Werkzeugen ermöglichen.
Mit dem Route Clearing System hat die Bundeswehr ein Detektionsfahrzeug (auf Basis „Wiesel“) und das Manipulationsfahrzeug „Mini Minewolf“ eingeführt, die aus einem Transportpanzer „Fuchs“ ferngesteuert werden. In beiden Einsatzfällen kann die Bedienmannschaft außerhalb des Gefahrenbereichs bleiben. Aufklärungsroboter zu Lande stehen auf der Wunschliste, sind aber noch nicht eingeführt.
Auch über und unter Wasser unterstützen unbemannte Systeme die Operationsführung. Für die Unterwasseraufklärung werden unbemannte Unterwasserfahrzeuge (Unmanned Underwater Vehicles, UUV) genutzt, die per Glasfaser/Draht gesteuert werden oder über Missionsprogrammierung auf vorgegebener Fahrstrecke ihre Aufgaben abarbeiten. Die UUV können mit einer Sprengladung Minen oder andere gefährliche Gegenstände neutralisieren. Über Wasser dienen ferngesteuerte Boote dazu, in vermuteten Minenfeldern durch Erzeugen bestimmter Schiffssignaturen Minen auszulösen.
Die rasch fortschreitende Verbreitung unbemannter Systeme dient vor allem dem Schutz der Soldaten. Einerseits müssen sie nicht im Gefahrenbereich tätig werden, andererseits ermöglichen zuverlässige Aufklärungsergebnisse eine effektive Operationsplanung bei möglichst geringer Gefährdung des eingesetzten Personals.Oberstleutnant a.D. Gerhard Heiming ist Redakteur und Chef vom Dienst der „wehrwirtschaft” im Mittler Report Verlag.
Zurück zur Liste der Beiträge
"Wir haben eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge"
Intelligente Waffen: Wie autonom dürfen Kampfsysteme sein?
DIESE SEITE:
TEILEN:
FOLGEN SIE UNS: