Gemeinsames Gedenken: Teilnehmer des Veteranenwochenendes im Wald der Erinnerung. Foto: Lena Pütz

30.05.2022
Von Lena Pütz

Veteranenkultur gemeinsam gestalten

Am Wochenende sind zahlreiche Vertreter der Veteranenbewegung zum 6. Veteranenwochenende des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen in Berlin und Potsdam zusammengekommen. Der Stellvertreter des Bundesvorsitzenden des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert, und der Stellvertretende Vorsitzende der Soldaten und Veteranen Stiftung, Fregattenkapitän Marco Thiele, waren vor Ort dabei.

Ein kühler Wind rauscht durch den Wald der Erinnerung in Potsdam und lässt Flaggen und Schleifen auf Ehrenkränzen wehen. Mehr als 150 Veteranen, Hinterbliebene und Unterstützer haben sich am zentralen Gedenkort auf dem Gelände des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr versammelt, um der in den Auslandseinsätzen gefallenen Soldaten zu gedenken. Gelbe Rosen zieren die Gedenkstätte und ihre Ehrenhaine – die Farbe der Schleife als Zeichen für Solidarität und Verbundenheit.

Die Stimmung ist gedrückt und hoffnungsvoll zugleich. Gedacht wird den tapferen Frauen und Männern, die ihren Dienst in den Auslandseinsätzen und -missionen der Bundeswehr geleistet haben. Hoffnung spendet das Zusammenkommen vieler Kameradinnen und Kameraden, die an diesem Tag gemeinsam erinnern. Darunter auch kanadische, dänische und luxemburgische Einsatzveteranen. Wie jedes Jahr wird die Veranstaltung von einem berührenden Gesang untermalt.

Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert ist zweiter Stellvertreter des Bundesvorsitzenden und als Vorsitzender der AG „Bundeswehr und Gesellschaft“ auch für die Themen Veteranenpolitik und Veteranenkultur im Deutschen BundeswehrVerband verantwortlich: „Dass an diesem Tag so viele verschiedene Akteure zusammenkommen, zeigt, dass die Veteranenbewegung hierzulande weiter wächst und eine eigene Veteranenkultur entsteht. Als Verband fordern wir mehr mutige und entschlossene Impulse in der öffentlichen Debatte – mit klarem gestalterischen Auftrag an die Politik. Der Austausch mit den jüngeren Veteranenverbänden wie dem Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V. oder Combat Veteran e.V. zeigt, dass wir im Kern gemeinsame Ziele verfolgen. Wir werden zukünftig noch stärker zusammenzuwirken, um gemeinsam mehr zu erreichen.“

Nach einem Gebet durch einen Geistlichen konnten die Teilnehmenden ihre Trauer an der Gedenkstätte kundtun und die Ehrenkränze niederlegen. Dabei auch Pascal Kober. Er ist Mitglied des Deutschen Bundestages und war als Militärgeistlicher selbst in Auslandseinsätzen der Bundeswehr. An der Veranstaltung nahm er in der Rolle des Stellvertreters des Präsidenten des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr e.V. teil. Zu den Gründen seiner Teilnahme gefragt, antwortet er: „Der Wert des Soldaten für eine Gesellschaft entscheidet sich am Umgang mit ihren Veteranen. Deshalb ist es wichtig, dass sich in Deutschland eine aktive Veteranenkultur entwickelt. Auch als Reservistenverband unterstützen wir dies ausdrücklich.“

Im Anschluss an die Zeremonie bot ein Stabsfeldwebel des Einsatzführungskommandos eine Führung durch den Wald der Erinnerung. Ein Weg aus Stelen in erdfarbenen Ziegeln führt durch das Gelände. In bronzenen Lettern sind die Verstorbenen und Gefallenen mit Vornamen und Nachnamen, Todesjahr und Einsatzgebiet verewigt. Noch lange verweilen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Gelände mit individuell gestalteten Gedenkschildern der Gefallenen an den Bäumen.

Fregattenkapitän Marco Thiele, stellvertretender Vorsitzender der Soldaten und Veteranen Stiftung, legte gemeinsam mit Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert einen Ehrenkranz nieder. Thiele zeigte sich ebenfalls von der Veranstaltung beeindruckt: „Danke, dass wir an diesem Tag teilhaben durften. Und danke für die tollen Gespräche und Hinweise. Das Thema Veteranen ist noch lange nicht dort, wo es hingehört. Wir bleiben mit unserer Stiftung an den Themen Betreuung und Fürsorge dran.“

Der Deutsche BundeswehrVerband wird sich zukünftig weiter intensiv und im Schulterschluss mit anderen Verbänden für eine angemessene Veteranenpolitik und die Verbesserung der gesellschaftlichen Wertschätzung und Anerkennung von Veteranen einsetzen.

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