Rund 4000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind aktuell im Corona-Einsatz. Überwiegend in der Kontaktverfolgung, aber auch an Teststationen für Reisende, wie hier am Frankfurter Flughafen. Foto: DBwV/Thomas Schwappacher

Rund 4000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind aktuell im Corona-Einsatz. Überwiegend in der Kontaktverfolgung, aber auch an Teststationen für Reisende, wie hier am Frankfurter Flughafen. Foto: DBwV/Thomas Schwappacher

02.11.2020
dpa

Bundeswehr mit rund 4000 Soldaten im Corona-Einsatz

Berlin. Die Bundeswehr ist inzwischen mit etwa 4000 Soldatinnen und Soldaten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im Einsatz. Die Zahl hat sich binnen einer Woche in etwa verdoppelt. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte am Sonntag (1. November) in einem Interview mit den Fernsehsendern RTL und ntv: «Wir sind mittlerweile in jedem zweiten Gesundheitsamt aktiv.»

Schwerpunktmäßig helfen die Soldaten in den Gesundheitsämtern - zum Beispiel bei der Nachverfolgung von Infektionsketten, bei der Entnahme von Abstrichen oder an Teststationen. Auch in Alten- und Pflegeheimen sind sie aktiv. Die Kräfte gehören zum Einsatzkontingent «Hilfeleistung gegen Corona», das über insgesamt 15.000 Soldaten verfügt.

Man sehe, dass der Bedarf an Hilfe von Tag zu Tag wirklich sprunghaft ansteige, sagte die CDU-Chefin. «Das ist ein Zeichen dafür, wie massiv diese zweite Welle ist.» Kramp-Karrenbauer bat die Bevölkerung, sich an die Regeln des am Montag beginnenden Teil-Lockdowns zu halten, «damit wir alle miteinander ein unbeschwerteres Weihnachten feiern können».

Angesichts des starken Anstiegs der Corona- Infektionszahlen ist im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nun doch Hilfe von Bundeswehr-Soldaten willkommen. Der Krisenstab des Bezirksamtes habe entschieden, für Corona-Testungen künftig auf medizinisches Personal der Bundeswehr zurückzugreifen, sagte eine Sprecherin der Behörde am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Der Bedarf sei der Berliner Senatsgesundheitsverwaltung gemeldet worden.

Das grün-linksalternativ geprägte Friedrichshain-Kreuzberg hatte seit Wochen als einziger von zwölf Berliner Bezirken keine Corona-Hilfe der Bundeswehr zugelassen - obwohl die Infektionszahlen dort hoch sind. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) hatten dies ebenso kritisiert wie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD).

Zuletzt verzeichnete Friedrichshain-Kreuzberg die höchsten Infektionszahlen aller Berliner Bezirke. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag am Samstag bei 278,3 und damit weit jenseits des kritischen Schwellenwerts von 50. Für ganz Berlin wurde am Samstag ein Sieben-Tage-Wert von 163,9 ermittelt. Angesichts des zunehmenden Infektionsgeschehens helfen in Berlin schon länger Bundeswehr-Soldaten, nicht zuletzt bei der Kontaktnachverfolgung.

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