20 Anfragen bei Beratungsstelle für Umgang mit Wehrmachtsandenken
Osnabrück - In der Debatte um Wehrmachtsandenken bei der Bundeswehr sind einem Medienbericht zufolge bei der jüngst geschaffenen Beratungsstelle im ersten Monat ihres Bestehens 20 Anfragen eingegangen. Dies berichtete die «Neue Osnabrücker Zeitung» (11. September 2017) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken. Demnach ging es vor allem um den Umgang mit Gedenktafeln, Gegenständen oder Fotos von Wehrmachtsangehörigen. Die Beratungsstelle gab demnach 12 Antworten und riet meist dazu, zu den Exponaten Erläuterungstafeln anzubringen oder sie in zugelassenen militärhistorischen Sammlungen aufzubewahren.
Die Stelle war Mitte Juli eingerichtet worden. Die innenpolitische Expertin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, sagte dazu: «Alleine schon die Tatsache, dass die Bundeswehr 72 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg eine solche Ansprechstelle benötigt, zeigt, wie schlecht es um das Geschichtsbewusstsein bei den Kommandeuren der Bundeswehr steht.»
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte nach einer Affäre um rechtsextreme Umtriebe in der Truppe den Umgang der Bundeswehr mit ihrer Tradition auf den Prüfstand gestellt.