14.11.2018
dpa

Aufbau des neuen Nato-Kommandos in Ulm kommt gut voran

Ulm. Der Aufbau des im Zuge der Nato-Aufrüstung geplanten neuen Kommandos in Ulm kommt nach Angaben des zuständigen Befehlshabers gut voran. Das Kommando für schnelle Truppen- und Materialtransporte (JSEC) werde wie geplant ab April 2019 als eigenständige Dienststelle auf dem Ulmer Michelsberg agieren und die volle Operationsstärke bis September 2021 erreichen, sagte Generalleutnant Jürgen Knappe am Mittwoch (14. November) bei einem Pressegespräch. «Wir sind sehr optimistisch, dass alles nach Plan laufen wird.»

Am Vortag hatten Vertreter nahezu aller 29 Nato-Staaten sich in Ulm über den Stand der Vorbereitungen informiert. «Es gibt ein hohes Interesse der Mitgliedstaaten an der Besetzung von Posten im JSEC», sagte Oberst Christian Brandes, der Leiter des Aufbaustabes für das Ulmer Nato-Quartier. Bei Gesprächen mit Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) und weiteren Vertretern der Stadt sei es auch bereits um Themen wie die Wohnungssuche und Kindergartenplätze für Familien der Nato-Offiziere gegangen, die in die Donaustadt umziehen werden.

Nach Absprachen mit der Bundesregierung sollen 80 der vorgesehenen 160 JSEC-Posten mit internationalen Militärs besetzt werden, während Deutschland als hauptsächlich zuständige Nation allein ebenfalls 80 Stellen besetzt. Im Krisenfall soll das Kommando in kurzer Zeit auf mindestens 450 Stabsstellen erweitert werden können.

Für den Standort Ulm hatten sich die Nato-Verteidigungsminister Anfang Juni entschieden. Der Aufbau des JSEC erfolgt im Zuge der Stärkung der Kommando- und Streitkräftestruktur der Nato. Die Allianz reagiert damit auf die als zunehmend aggressiv wahrgenommene Politik Russlands.