23.11.2018
dpa

Aufträge für deutsche Marine sollen Wolgaster Werft Sicherheit geben

Schwerin/Wolgast. Der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns sieht bei der Beschäftigungssicherung auf der vom Exportstopp nach Saudi-Arabien betroffenen Wolgaster Peene-Weft den Bund maßgeblich in der Pflicht. Mit großer Mehrheit forderte das Parlament am Donnerstag (22. November) die Bundesregierung auf, den Überwasser-Marineschiffbau zur Schlüsseltechnologie zu erklären. Damit könnten Aufträge der Bundeswehr an Werften in Deutschland ohne europaweite Ausschreibung vergeben werden, hieß es in einem von SPD und CDU eingebrachten Dringlichkeitsantrag. Ein Änderungsantrag der oppositionellen Linken, der Werft mittels Konversionsplan eine Zukunft im zivilen Schiffbau zu eröffnen, fand keine Unterstützung.

Auf der zur Bremer Lürssen-Gruppe gehörenden Werft wurden bislang vor allem Patrouillenboote für Saudi-Arabien gebaut. Weil die Bundesregierung nach dem gewaltsamen Tod eines regimekritischen Journalisten einen Lieferstopp für das Land verhängte, wurde ein Teil der gut 300 Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt. Viele Schiffbauer an der Peene bangen um ihre Arbeitsplätze, die Stadt befürchtet massive Verluste bei den Steuereinnahmen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will laut Staatskanzlei Ende kommender Woche die Werft besuchen.