12.07.2018
dpa

Beamter von Bundeswehr-Amt beklagt in Anzeige Unterbeschäftigung

Koblenz - Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr prüft den Fall eines Beamten, der in der Stellenanzeige einer Zeitung über Unterbeschäftigung geklagt und einen neuen Job gesucht hat. Das Bundesamt wies den Vorwurf der Unterbeschäftigung zurück. «Angesichts eines Personalfehls von über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei gleichzeitig vielen neuen Beschaffungsvorhaben ist das Amt derzeit sehr stark ausgelastet», sagte Sprecher Dominik Wullers am Mittwoch (11. Juli 2018) der Deutschen Presse-Agentur. «Der Vorgang wird bereits intern geprüft und mit dem betroffenen Mitarbeiter wird das Gespräch gesucht.»

Das riesige Bundesamt kauft für die deutschen Streitkräfte die komplette Ausrüstung von Stiefeln über Panzer und U-Boote bis hin zu Flugzeugen. Wegen seiner Unterbesetzung sucht es händeringend nach Personal - auf dem Papier hat die Behörde rund 11 000 Dienstposten. Der Beamte sagte laut einem Bericht der «Rhein-Zeitung» vom Mittwoch, er sitze seit einem Jahr jeden Tag ohne Arbeit alleine in einem Zehn-Quadratmeter-Büro in dem Bundesamt. Deshalb sei er in psychiatrischer Behandlung und habe 2017 einen Herzinfarkt erlitten, sagte der 59-Jährige der Zeitung, in der am Samstag seine ungewöhnliche Stellenanzeige erschienen war. Ein Einzelfall sei er nicht: «Laufend werden Personen verschoben, die nicht so gelitten sind.»