Bundeswehr-Generalinspekteur: Mitsprache in Nuklearfragen wichtig
Berlin - In der Debatte über einen Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland warnt der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, davor, dass Deutschland seine Mitsprache in Nuklearfragen nicht aufgeben sollte. «Man erlebt ja an anderer Stelle, dass man nichts steuern kann, wenn man nicht dabei ist», sagte Zorn den Partner-Zeitungen der «Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft» (15. Mai 2020). «Und wenn man die Weltlage betrachtet, ist es wichtig, in Nuklearfragen eine Mitsprache zu haben.»
Die SPD-Spitze hatte vergangene Woche gefordert, dass Deutschland die Stationierung von US-Atombomben künftig ausschließen solle. Daraufhin hatte die Bundesregierung die Bedeutung der atomaren Abschreckung für die militärische Sicherheit Deutschlands bekräftigt. Innerhalb der großen Koalition laufen Gespräche über Ersatz für die überalterte Tornado-Flotte der Luftwaffe. Deutschland setzt diese auch zur sogenannten nuklearen Teilhabe ein - ein Abschreckungskonzept der Nato, bei dem Verbündete Zugriff auf US-Atomwaffen haben.
Die Fähigkeiten, die die Tornado-Flotte heute habe, müssten in die Zukunft mitgenommen werden, sagte Zorn. Die nukleare Teilhabe in der Nato sei «eine realistische Vorsorge für unsere Sicherheit».