16.12.2019
dpa

Bundeswehr rüstet sich stärker für Fake-News-Angriffe in Litauen

Vilnius. Die Bundeswehr rüstet sich stärker für Fake-News-Angriffe auf deutsche Soldaten in Litauen. «Wir sind uns dieser Bedrohung bewusst, die aus dem Cyberraum und von Informationen herrührt. Deshalb versuchen wir, das Bewusstsein unserer Soldaten in Bezug auf diese Tatsache zu schärfen», sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, am Montag (16. Dezember) der Agentur BNS zufolge bei einem Besuch in Vilnius. Demnach ist etwa vor mehreren Monaten ein Handbuch zum Umgang mit Mobiltelefonen und in sozialen Netzwerken an die deutsche Truppe versandt worden.

«Alle unsere Soldaten können in sozialen Medien aktiv sein und Informationen veröffentlichen», sagte Zorn. Dabei sollten sie sich aber militärischen Sicherheitsaspekten und der Fake-News-Kampagnen bewusst sein, die bei internationalen Missionen auftreten könnten. Zugleich könnten Soldaten ihre Konten bei sozialen Netzwerken nutzen, um falsche Nachrichten zu dementieren, sagte Zorn. So habe er selbst begonnen zu twittern. «Dies ist ein wichtiges Format, um unsere eigene Positionen und Informationen an die Menschen zu bringen.»

Deutschland führt im Zuge der verstärkten Nato-Präsenz an der Ostflanke der Militärbündnisse seit Anfang 2017 ein rund 1200 Mann starkes Nato-Bataillon in Litauen. Schon mit Stationierung musste sich die Bundeswehr-Soldaten nach Angaben des Befehlshabers der litauischen Streitkräfte, Generalleutnant Valdemaras Rupsys, mit gezielten Desinformationskampagnen auseinandersetzen. Deutschland sei ein reguläres Angriffsziel, sagte er. Bei jeder Truppenrotation tauchten falsche Nachrichten über die verstärkte Nato-Präsenz auf.