10.07.2017
dpa

Bundeswehr verlegt Tankflugzeug von Incirlik nach Jordanien

Berlin - Die Bundeswehr hat am Sonntag (9. Juli 2017) ein Tankflugzeug von der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik nach Jordanien verlegt. Zusätzlich sei eine weitere Maschine mit Personal und Ersatzteilen für das Tankflugzeug zum jordanischen Al-Asrak geflogen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Sonntag in Berlin. Der «Spiegel» berichtete zuerst darüber. Bis Ende Juni sei das Tankflugzeug bei dem Anti-IS-Einsatz gebraucht worden, sagte der Sprecher. In wenigen Tagen stehe es wieder zur Verfügung.

Der Bundestag hatte vor zweieinhalb Wochen für einen Abzug der Bundeswehr aus dem türkischen Incirlik gestimmt. Die Verlegung aus einem Nato-Land auf einen Stützpunkt außerhalb des Bündnisgebiets ist beispiellos in der Geschichte der Bundeswehr. Grund ist ein türkisches Besuchsverbot für Bundestagsabgeordnete bei den deutschen Soldaten in Incirlik. Die Regierung in Ankara hatte damit auf die Asylgewährung für türkische Soldaten in Deutschland reagiert. Die Soldaten unterstützen die Bombardements von Stellungen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak.

Die Verlegung nach Jordanien laufe seit Anfang Juni, so der Sprecher des Ministeriums. Die in der Türkei im Einsatz befindlichen «Tornado»-Aufklärungsflugzeuge würden bis Ende Juli zunächst nach Deutschland verlegt. Zunächst werde eine für den Einsatz benötigte Auswertungsstation in Jordanien wieder aufgebaut - voraussichtlich im Oktober kämen die Tornados dann dort wieder zum Einsatz. Die Verlegung verlaufe bisher planmäßig, sagte der Sprecher.