Bundeswehr zieht nach Nato-Großmanöver in Norwegen positive Bilanz
Oslo. Die Bundeswehr hat eine positive Bilanz ihrer Beteiligung am größten Nato-Manöver seit Ende des Kalten Krieges gezogen. Aus deutscher Sicht sei die Übung in Norwegen ausgesprochen gut verlaufen, sagte Brigadegeneral Michael Matz der Deutschen Presse-Agentur zum Ende von "Trident Juncture". So habe zum Beispiel die Verlegung von Truppen und Material reibungslos funktioniert.
Als verbesserungsfähig wurde nach Angaben von Matz die Abstimmung mit einigen internationalen Partnern identifiziert, mit denen sehr lange nicht zusammengearbeitet wurde. Zudem könne man bei der Verlegung von Truppen in andere Bündnisstaaten noch schneller werden, sagte der oberste deutsche militärische Repräsentant bei der Übung.
Die Bundeswehr hatte für das am Mittwoch zu Ende gegangene Großmanöver mehr als 8000 Soldaten nach Norwegen verlegt. Damit war Deutschland zweitgrößter Truppensteller nach den USA. Insgesamt nahmen rund 50.000 Soldaten aus den 29 Nato-Staaten sowie den Partnerländern Finnland und Schweden an "Trident Juncture" teil.
Ziel des Manövers war es, ein Signal der Abschreckung an Russland zu senden und für den sogenannten Bündnisfall zu trainieren. Dieser könnte ausgerufen werden, wenn einer oder mehrere der 29 Mitgliedstaaten von einem Gegner angegriffen würden. In der Folge müssten dann die anderen Alliierten Beistand leisten.
Die Lehren und Erkenntnisse aus "Trident Juncture" sollen nach Nato-Angaben in den kommenden Wochen und Monaten im Hauptquartier in Brüssel diskutiert werden. Der Bewertungsprozess werde angesichts der Vielzahl von komplexen Ergebnisse Zeit brauchen, sagte ein Sprecher.