15.12.2017
dpa

Deutsche und israelische Militärs besuchen gemeinsam Yad Vashem

Jerusalem - Ein deutscher und ein israelischer Militär haben in einer symbolischen Geste gemeinsam die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht. Beide sind in ihren Armeen für Panzertruppen und deren Ausbildung verantwortlich. Der deutsche Oberst Michael Knoke sagte am Donnerstag (14. Dezember 2017), er habe es schon als schwierig empfunden, als Deutscher und Repräsentant der Bundeswehr in Yad Vashem zu sein.

Die aus Norddeutschland stammende Begleiterin im Auftrag von Yad Vashem habe es bei dem Besuch am Mittwoch «geschafft, den Opfern ein individuelles Gesicht zu geben». «Es macht sehr betroffen, auch als Deutscher im 21. Jahrhundert», sagte Knoke von der Panzertruppenschule in Munster südlich von Hamburg. Der deutsche Oberst hat Israel zum ersten Mal besucht.

Auch der israelische Brigadegeneral Gai Chasson sagte, die gemeinsame Visite sei beiden Seiten nicht leichtgefallen. «Ich glaube aber, dass die Verbindung viel tiefer geht, über den Besuch in Yad Vashem hinaus», sagte Chasson. «Es geht darum, was im Herzen und im Kopf passiert. Zwischen den beiden Völkern ist eine enge Bindung entstanden.» Israel und Deutschland hätten eine gemeinsame Verantwortung. Sie müssten sicherstellen, dass sich die schrecklichen Ereignisse des Holocausts nicht wiederholen.

Der deutsche Panzeroberst sagte, seine persönliche Lehre sei es, dass die Erinnerung an die Vergangenheit bewahrt und «Demokratien verteidigt werden müssen». Er erzählte, die Militärs beider Seiten hätten bereits zwei Tage vor dem Besuch in Yad Vashem Zeit miteinander verbracht und ihre Trainingsmethoden verglichen.