04.10.2018
dpa

Feldlager Prizren im Kosovo wird Innovations- und Trainingspark

Prizren - Das Feldlager der Bundeswehr im Kosovo soll zu einem Innovations- und Ausbildungspark umgebaut werden. Die Bundesregierung habe gemeinsam mit der Regierung des Kosovo entschieden, das Feldlager nach dem für Dezember vorgesehenen Abzug des KFOR-Kontingents der Bundeswehr entwicklungspolitisch zu nutzen, teilte das Bundesentwicklungsministerium zum offiziellen Start des Projektes am Donnerstag (4. Oktober 2018) mit.

«Deutschland schafft gemeinsam mit der Wirtschaft bessere Perspektiven für die Menschen in Kosovo - durch berufliche Bildung, Innovation und qualifizierte Arbeitsplätze», erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). «Die Umwandlung des Feldlagers Prizren zeigt, wie Entwicklungs- und Sicherheitspolitik Hand in Hand gehen und gemeinsam zu Stabilisierung und nachhaltiger Entwicklung in Kosovo beitragen.»

In dem Lager stehen 60 von der Bundeswehr erbaute und betriebsbereite Gebäude. Bevorzugten Zugang sollen Unternehmen aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Landwirtschaft und Kreativ- und Kulturwirtschaft. So könnte ein ehemaliges Spitalgebäudes zu Ausbildung im Gesundheitswesen genutzt werden. Die Staatssekretäre im Bundesentwicklungsministerium, Maria Flachsbarth, und im Bundesverteidigungsministerium, Thomas Silberhorn, reisen am Donnerstag nach Prizren.

Im Kosovo leben mehr als 1,8 Millionen Menschen, die meisten von ihnen ethnische Albaner. Nach Massakern und Vertreibungen ethnischer Albaner ging die Nato ab März 1999 militärisch gegen Serbien als Teil der Bundesrepublik Jugoslawien vor. Internationale Kfor-Truppen sollten seither die Entwicklung des Kosovo zu einem eigenständigen Staat unterstützen.