Geisel will Spitzensportlern Berufseinstieg weiter erleichtern
Berlin - Unter dem Motto «Welchen Leistungssport wollen wir für unsere Kinder?» diskutierten in Berlin Sport-Funktionäre und Journalisten auf Einladung des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI). In seiner Einführung unterstrich Innen- und Sportsenator Andreas Geisel (SPD) die Wichtigkeit des Jugend- und Breitensports als Basis für den Spitzensport.
«Das Image Deutschlands wird durch sportliche Eliten mitgeprägt», sagte er. «Die Spitze muss gut sein, damit Vorbilder für den Breitensport wirken», so der Politiker weiter. Er bemängelte, dass Talente zu oft nicht entdeckt oder nicht entsprechend gefördert würden. Daher wolle man die Kooperationen mit den Schulen weiter ausbauen.
Zudem kündigte Geisel an, dass der Senat weitere Plätze in den landeseigenen Betrieben für die duale Karriere von Spitzensportlern zur Verfügung stellen werde. «Wir sind Bundeswehr und Bundespolizei sehr dankbar für das, was sie in Sachen dualer Karriere leisten. Aber die Frage ist doch, was ist danach mit den Sportlern? Die wenigsten werden Polizisten oder Soldaten», sagte Geisel.
Henning Harnisch, Vize-Präsident von Basketball-Bundesligist Alba Berlin, sieht die mangelhafte Ausbildung von Trainern als das Grundübel des deutschen Sports an. «In Sachen Trainer-Kultur ist Deutschland einfach nicht gut. Island hat 330 000 Einwohner. Das Land ist im Fußball, Handball und Basketball überall oben dabei. Wie das geht? Die haben alle zwei Jobs, trainieren Kinder und Jugendliche neben ihrem Beruf», sagte der Europameister von 1993.