25.03.2020
dpa

Generalinspekteur: Kommunen baten Bundeswehr bereits 140 Mal um Hilfe

Berlin. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist die Bundeswehr nach eigenen Angaben bereits rund 140 Mal von Städten und Gemeinden um Hilfe gebeten worden. Das sagte Generalinspekteur Eberhard Zorn am Mittwoch im Deutschlandfunk. Besonders nachgefragt seien «helfende Hände», Zelte, Feldbetten, logistische Unterstützung sowie medizinische Schutzkleidung und Beatmungsgeräte. «Hier werden noch mehr Anträge kommen, insbesondere wenn es um die helfenden Hände geht», sagte der ranghöchste Soldat Zorn.

Rund 5000 Reservistinnen und Reservisten meldeten sich innerhalb einer Woche freiwillig zur Arbeit in Bundeswehrkrankenhäusern, wie Zorn weiter sagte. 170 von ihnen werden demnach gerade auf die fünf Bundeswehrkrankenhäuser verteilt. Dort werden bereits 80 Prozent zivile Patienten behandelt, sagte Zorn. Was die medizinische Hilfe angehe, sei die Bundeswehr «schon voll mittendrin». Ziel sei es, die Zahl der Intensivbetten, wie im zivilen Gesundheitssystem auch, zu verdoppeln.

Trotz der gut 130 bestätigten Corona-Fälle in der Bundeswehr sei die Einsatzbereitschaft der Truppe im Land sichergestellt. Viele Soldatinnen und Soldaten hielten sich aus Sicherheitsgründen zwar nicht in den Kasernen auf, sondern in Rufbereitschaft. Wenn Amtshilfe benötigt werde, sei man aber «sehr schnell - innerhalb eines Tages» - in der Lage, die Soldaten einzuberufen und die Hilfe zu leisten, sagte Zorn. «Das bekommen wir hin».

Um die Hilfe möglicherweise über Monate aufrecht zu erhalten, sei ein Schichtsystem wichtig, so Zorn. «Das bringt Sicherheit.» Die Truppenausbildung sei indes auf das Nötigste heruntergefahren worden. Dort versuche man, die Sicherheitsabstände - wo es möglich sei - herzustellen und zu schauen, «dass wir nicht alle auf einem Haufen stehen», sagte Zorn.