25.03.2020
dpa

Linke fordert Informationen über Militärmanöver «Defender Europe 20»

Berlin - Die Linke fordert genaue Aufklärung über den Ablauf des weitgehend eingestellten Militärmanövers «Defender Europe 20». Der Linken-Verteidigungspolitiker Alexander Neu warf der Bundesregierung im Vorfeld einer Sitzung des Verteidigungsausschusses am Mittwoch (25. März 2020) in Berlin vor, die Lage nicht ausreichend zu erklären.

Die von den USA geführte Übung sollte wegen der Corona-Epidemie eingestellt und kontrolliert beendet werden. Auch die Bundeswehr strich inzwischen ihre Übungsanteile.

«Offensichtlich soll das Manöver in Light-Version fortgesetzt werden. Sollte das so sein, so wäre dies ein Skandal angesichts der Tatsache, dass das zivile und wirtschaftliche Leben aufgrund der Pandemie nahezu zum Stillstand gekommen ist», sagte Neu. «Es entstünde der Eindruck: Kriegsspiele gehen immer, wenn auch das Gemeinwesen am Boden liegt.»

«Defender Europe 20» ist als die größte Verlegeübung der US-Streitkräfte seit 25 Jahren angelegt gewesen. Nach bisherigen Planungen sollten insgesamt 20.000 Soldaten über den Atlantik geschickt werden. Insgesamt waren 37.000 Teilnehmer vorgesehen.