Maas: Bei Ausstieg aus nuklearer Teilhabe keine Atombombe weniger
Berlin - Außenminister Heiko Maas hat vor dem Vorstoß des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich gewarnt, der Deutschland aus der nuklearen Atomwaffen-Teilhabe der Nato herauslösen will. Die Befürworter erhofften sich, damit ein so großes Zeichen zu setzen, dass sie damit weitere weltweite Abrüstungsinitiativen in Gang setzen. «Ich glaube das nicht», sagte Maas, der selbst der SPD angehört, am Sonntagabend (17. Mai 2020) im ARD-«Bericht aus Berlin». «Wenn man sich lediglich davon verabschiedet und sagt, ich will damit nichts zu tun haben, wird es nicht eine einzige Atombombe weniger auf der Welt geben.»
Mützenich hatte viel Kritik vor allem aus der Union auf sich gezogen mit der Forderung, dass Deutschland die Stationierung von US-Atombomben künftig ausschließen solle. Auf dem Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Büchel lagern Schätzungen zufolge noch etwa 20 US-Atombomben. Für ihren Einsatz sind dort Tornado-Flugzeuge der Bundeswehr stationiert. Auslöser der Diskussion war, dass die veralteten Tornados nun durch eine neue Flugzeuggeneration abgelöst werden sollen.