16.05.2018
dpa

Multinationales Kommando in Ulm besteht Nato-TÜV

Stavanger/Ulm - Das in Ulm stationierte Multinationale Kommando Operative Führung hat eine letzte Nato-Prüfung vor möglichen internationalen Kriseneinsätzen bestanden. «Wir haben die Evaluierung erfolgreich durchlaufen», erklärte der Befehlshaber des Kommandos, Generalleutnant Jürgen Knappe, am Dienstag (15. Mai 2018) im norwegischen Stavanger. Alle vorgegebenen Ziele seien «in ausgezeichneter Weise erreicht» worden, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zudem rechnet Knappe damit, dass die Nato im Juni grünes Licht für die Einrichtung des geplanten neuen Kommandozentrums für schnelle Truppen- und Materialtransporte am Standort Ulm gibt.

Im Joint Warfare Centre (JWC) der Nato in Stavanger musste das Multinationale Kommando seit Anfang Mai bei der Übung «Trident Jaguar» beweisen, dass es Einsätze Tausender Soldaten von Land-, See- und Luftstreitkräften sowie von Armeen mehrerer Länder in Krisengebieten rasch organisieren und stabsmäßig führen kann. Dabei ging es neben der Abwehr militärischer Angriffe auch um die Reaktion auf Terroranschläge und Cyber-Angriffe sowie auf die massive Verbreitung von Falschmeldungen zur politischen Destabilisierung eines fiktiven Landes, das die Nato zur Hilfe gerufen hat.

Dem in der Ulmer Wilhelmsburgkaserne stationiertem Kommando gehören Stabsoffiziere aus 17 Ländern sowie mehrere Hundert Soldaten an. Nach der Absolvierung aller Prüfungen für den sogenannten Nato-TÜV beginnt nun von Juli an eine einjährige Phase der ständigen Bereitschaft. In dieser Zeit kann das Kommando jederzeit kurzfristig mit der Führung von Nato-Militäreinsätzen in Krisenregionen beauftragt werden.

Parallel dazu soll nach den Vorstellungen der Bundeswehr am Standort Ulm das neue Kommandozentrum für schnelle Truppen- und Materialtransporte der Nato aufgebaut werden. Die Entscheidung darüber soll beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister im Juni 2018 fallen.