07.11.2018
dpa

SPD-Fraktion verlangt in Berateraffäre Abzug von McKinsey

Berlin. In der Affäre um den Einsatz externer Berater in der Bundeswehr erhöht die SPD den Druck auf Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. In einem Brief an die CDU-Politikerin verlangt der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, nach «Welt»-Informationen den Abzug der Unternehmensberatung McKinsey aus dem Expertenrat zur Modernisierung des Beschaffungswesens der Bundeswehr.

Dies sei so lange nötig, «bis die aktuell anlaufenden Aufklärungsarbeiten im Kontext der Berichterstattung über den Einsatz von externen Beratern und die Vergabe von Beraterverträgen im Bundesministerium der Verteidigung abgeschlossen sind», heißt es laut «Welt» in dem Schreiben. Sollte von der Leyen der Forderung nicht folgen, werde die SPD-Fraktion ihre Experten aus dem Gremium zurückziehen. Mitglieder des Bundestags könnten nicht in einer von McKinsey beratenen Kommission tätig sein und zugleich an der parlamentarischen Aufarbeitung der Vorgänge im Verteidigungsressort mitarbeiten.

Von der Leyen war wegen der Umstände bei der Vergabe von Aufträgen an externe Unternehmensberatungen in die Kritik geraten. Laut «Spiegel Online» räumte das Verteidigungsministerium in einem vertraulichen Bericht ein, «dass der Einsatz externer Dritter in der Bundeswehr in den Jahren 2015 bis 2017 in zahlreichen Fällen nicht ordnungsgemäß war».