16.01.2018
dpa

Sprengversuche in der Ostsee - Habeck interveniert bei von der Leyen

Kiel/Berlin - Wegen der Pläne für Sprengversuche und den Beschuss einer ausgemusterten Fregatte in der Ostsee vor Damp hat Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) bei Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen interveniert. «Mit Sorge und Verwunderung» habe er Kenntnis von dem Vorhaben erhalten, heißt es in einem Brief Habecks an die CDU-Politikerin. Nach seinen Informationen sollten die Versuche wohl bei Natura-2000-Gebieten mit besonders schützenswerten Arten stattfinden, führte Habeck aus.

Auch auf Flächen, die ausschließlich oder überwiegend Verteidigungszwecken dienen, seien die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Habeck verwies nicht nur auf die Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes. Er halte es «auch politisch für geboten, notwendige militärische Vorhaben im Vorwege vertrauensvoll und im naturschutzgesetzlichen Rahmen kooperativ miteinander abzustimmen».

Die Sprengversuche sind ab Mai vorgesehen. Die Bundeswehr will in ihrem Ostsee-Sperrgebiet zwischen Damp und Port Olpenitz vor Schönhagen erproben, wie sich Sprengungen im Umfeld auf eine Fregatte sowie Beschuss aus der Luft auswirken. Dazu dient die außer Dienst gestellte Fregatte «Karlsruhe», die dafür mit Sensorik ausgerüstet wird. Umweltschützer befürchten unter anderem negative Auswirkungen auf Schweinswale, auf die Laichgebiete von Dorschen und auf eine große Uferschwalbenkolonie an der Ostseeküste.