01.03.2019
dpa

Studie: Viele Afghanistan-Soldaten sehen Einsatzerfolg skeptisch

Berlin - Viele in Afghanistan eingesetzte Bundeswehrsoldaten sind nach einer neuen Untersuchung nicht von der langfristigen Wirksamkeit der internationalen Mission überzeugt. Etwa die Hälfte (52 Prozent) der Befragten teile die Einschätzung, dass der Einsatz einen sinnvollen Beitrag zur Hilfe für die Menschen dort geleistet habe, heißt es in einem Forschungsbericht des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Etwa 27 Prozent der Befragten sei hingegen davon überzeugt, dass der Einsatz letztendlich nutzlos gewesen ist, da er zu keiner grundlegenden Verbesserung beigetragen habe. Weitere 26 Prozent stimmten dieser Aussage teilweise zu.

Der Forschungsbericht «Leben nach Afghanistan - Die Soldaten und Veteranen der Generation Einsatz der Bundeswehr» untersucht am Beispiel des 22. «Isaf»-Kontingents erstmals Folgen und Wirkungen über mehrere Jahre. Die befragten Soldaten waren 2010 in Afghanistan. Sie wurden wenige Wochen vorher, während des Einsatzes, kurz nach ihrer Rückkehr und knapp drei Jahre später befragt. Das Einsatzjahr 2010 war der Studie zufolge das gewaltintensivste der Bundeswehr in Afghanistan. Die Forscher untersuchten die Lebenssituation und die persönliche Bilanz der eingesetzten Soldaten sowie der aus dem aktiven Dienst ausgeschiedenen Veteranen.