UN verlangen Freilassung von Ivorern in Mali
New York/Bamako. Die Vereinten Nationen haben die Freilassung von ivorischen Soldaten in Mali gefordert, die einen auch von deutschen Einsatzkräften benutzten Flughafen bewachen sollten. Das Sekretariat der Vereinten Nationen sei tief besorgt über die seit dem 10. Juli andauernde Inhaftierung, teilten die UN am Montag mit. Es verlange die «die dringende Freilassung» im «Geiste der brüderlichen Beziehungen zwischen den Völkern der Elfenbeinküste und Mali.
Die Soldaten von der Elfenbeinküste waren in der Hauptstadt Bamako festgenommen worden. Mali warf ihnen die unerlaubte Einreise, die Destabilisierung der malischen Regierung und Söldnertum vor. Die Kräfte werden laut Bundesverteidigungsministerium jedoch seit 2019 mit Kenntnis und Billigung der malischen Behörden eingesetzt, um einen UN-Stützpunkt am Flughafen Bamako zu bewachen, den auch Deutschland nutzt. Infolge der Festnahme der Soldaten hat die Übergangsregierung von General Assimi Goïta sämtliche Personalwechsel im Rahmen der UN-Mission ausgesetzt. Das wirkt sich auch auf den dortigen Einsatz der Bundeswehr aus.
Anfang September waren drei Soldatinnen nach Vermittlung durch den togolesischen Außenminister Robert Dussey freigekommen. Sie konnten in die ivorische Hauptstadt Abidjan zurückkehren. Es handele sich um eine humanitäre Geste von General Goïta, sagte Dussey.
Der malische Junta-Chef forderte Mitte September eine «Gegenleistung» von Abidjan für die Freilassung der restlichen ivorischen Soldaten. Goïta wies darauf hin, dass die Elfenbeinküste solchen Maliern politisches Asyl gewähre, die Mali destabilisieren wollten. Unter anderem befindet sich der Sohn des malischen Ex-Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta in der Elfenbeinküste. Er war 2020 von Goïtas Truppen gestürzt worden.