Von der Leyen: Bundeswehr wird Afghanistan bei US-Abzug verlassen
Berlin - Bei einem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen auch den Bundeswehr-Einsatz dort beenden. «Die Bundeswehr ist nie allein unterwegs, sondern immer nur in Bündnissen und Koalitionen», sagte die CDU-Politikerin der «Zeit». «Gemeinsam rein - gemeinsam raus. Diese Devise gilt heute auch noch», sagt sie. Das gelte auch für Verbündete wie Italien und Großbritannien.
Die USA überlegen, einen Teil ihrer rund 14.000 Soldaten aus Afghanistan abzuziehen. US-Präsident Donald Trump prüft dies nach offiziellen Angaben aber noch. Deutschland hat in Afghanistan knapp 1.300 Soldaten stationiert, die als Teil des Nato-Einsatzes «Resolute Support» afghanische Sicherheitskräfte ausbilden.
Von der Leyen warnte vor einem Rückzug von US-Kräften. Die afghanische Regierung sei allein noch nicht in der Lage, die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Die Menschen wären schutzloser gegen die radikalislamischen Taliban. «Afghanistan würde schlimmstenfalls wieder Rückzugsgebiet und Ausbildungsort internationaler Terroristen», so von der Leyen.