Vor Einsatz-Ende: US-Kommandeur in Afghanistan gibt Befehlsgewalt ab
Washington. Eineinhalb Monate vor dem Ende des internationalen Militäreinsatzes hat der Kommandeur der US- und der Nato-Truppen in Afghanistan, General Austin Miller, die Befehlsgewalt abgegeben. Der Kommandeur des US-Zentralkommandos Centcom in Tampa im US-Bundesstaat Florida, General Kenneth McKenzie, soll die Operation in ihren letzten Wochen führen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin dankte Miller für seinen Dienst und schrieb auf Twitter: «Die Übergabe des Kommandos von General Miller an General McKenzie bedeutet nicht das Ende unseres Abzugsprozesses, sondern nur den nächsten Meilenstein.»
Die Kommandoübergabe erfolgte am Montag bei einer Zeremonie in Kabul, für die McKenzie in die afghanische Hauptstadt gereist war. Auf dem Flug sagte McKenzie mitreisenden Reportern Angaben der «Washington Post» zufolge, die militant-islamistischen Taliban strebten einen «militärischen Sieg» über die afghanische Regierung an.
Trotz des alarmierenden Vormarschs der Taliban hatte US-Präsident Joe Biden am vergangenen Donnerstag angekündigt, dass der Afghanistan-Einsatz am 31. August enden werde - nach knapp 20 Jahren. Dann sollen nur noch US-Soldaten zum Schutz der Botschaft in Afghanistan verbleiben. Die Bundeswehr flog die letzten deutschen Soldaten bereits Ende vergangenen Monats aus.