24.01.2018
dpa

Wagenknecht: Bundeswehr vom türkischen Stützpunkt Konya abziehen

Berlin - Angesichts der türkischen Militärintervention in Nordsyrien hat Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht den Abzug der Bundeswehrsoldaten vom Nato-Stützpunkt im türkischen Konya gefordert. Die Bundesregierung könne nicht ausschließen, dass die mit dort startenden Awacs-Aufklärungsflugzeugen erhobenen Daten «für den Angriffskrieg» des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen die Kurden in Syrien genutzt würden, sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Für einen Abzug sei es «höchste Zeit».

Die Bundeswehr war bereits vom Stützpunkt Incirlik abgezogen, weil Ankara deutschen Politikern den Besuch dort nicht genehmigt hatte. Von Konya aus startet die Nato mit Awacs-Aufklärern zu Flügen über der Türkei und im internationalen Luftraum. Ihr Einsatz soll Luftzwischenfälle im Grenzgebiet zum Bürgerkriegsland Syrien verhindern.

Zudem forderte Wagenknecht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) auf, die deutschen Rüstungsexporte an den NATO-Partner Türkei unverzüglich zu stoppen.