«Wind of Change» beim Zapfenstreich - Meine sieht Traum vom Frieden
Ursula von der Leyen und die Scorpions haben einiges gemeinsam. Sie kommen aus Niedersachsen und können international besser punkten als in Deutschland. Sänger Klaus Meine fühlt sich von einem Musikwunsch der früheren Verteidigungsministerin geehrt.
Berlin. Großer Zapfenstreich mit «Wind of Change» von den Scorpions: Sänger Klaus Meine sieht in dem Song, den sich die frühere Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zum Abschied von der Bundeswehr bei einem Großen Zapfenstreich wünscht, die Hoffnung auf Frieden in der Welt. Zudem stehe der Song für den Zusammenhalt in Europa, sagte der Musiker der Deutschen Presse-Agentur.
«Sie hat das Lied sicher nicht gewählt, weil es ein Welthit einer Band ist, die wie sie aus der Region Hannover kommt. Der Song hat immer noch eine tiefere Bedeutung - gerade für ihre neue Aufgabe an der Spitze der Europäischen Kommission», sagte Meine. «Der Traum vom Frieden lebt immer weiter, von Generation zu Generation.» Damit könne man nicht aufhören.
«Im Moment weht ein scharfer Wind. Wir sind von einem friedlichen Miteinander weit entfernt», so Meine. «Stark sind wir alle aber nur gemeinsam. Die Probleme der Zeit können wir nur zusammen lösen. Das ist nach all den Jahren immer noch die Hoffnung des Songs.»
Von der Leyen wechselt als EU-Kommissionspräsidentin nach Brüssel. Das Verteidigungsministerium hat CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer übernommen.
Der Große Zapfenstreich ist das höchste militärische Zeremoniell der deutschen Streitkräfte und folgt einer festgelegten Abfolge musikalischer Elemente und militärischer Zeremonie mit Fackelträgern. Die Veranstaltung beginnt am Abend (15. August, ab 21.45 Uhr).
Meine sagte, er sei früher bereits dem Vater von der Leyens, dem damaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht, das eine oder andere Mal begegnet und habe auch von der Leyen getroffen. «Wir sind ja in Niedersachsen sozusagen Nachbarn. Zuletzt hatten wir bei einer Veranstaltung in Berlin ein langes und intensives Gespräch», sagte er.
«Es ist eine große Ehre», sagte er zu dem Musikwunsch der Ministerin. «Und ich bin überzeugt, dass die Jungs von der Bundeswehr einen guten Job machen und die Nummer cool rüberbringen werden.»
Das Lied sei im September 1989 unter dem Eindruck geschrieben worden, dass sich die Welt vor unseren Augen verändere. Als Komponist habe man damals die Gefühle aufgesogen. «Besonders, mit wieviel Liebe wir als deutsche Band in Russland empfangen wurden. Mit Musik Brücken bauen - das war die Absicht damals. Als Musiker erlebst du ja die Welt immer als eine Welt, die sich sehr viel näher ist als in vielen Nachrichten», sagte Meine.
Er sehr sehe bei jedem Konzert Tausende, die den Song aus ganzem Herzen mitsingen und er spüre, dass die Botschaft nichts von ihrer Kraft verloren habe. Wenn er selbst einen Großen Zapfenstreich hätte, wäre eins der Lieder aber wohl «Stairway To Heaven» von Led Zeppelin, «weil mich der Song ein Leben lang begleitet hat».