Zentralrat der Juden regt Militärrabbiner für die Bundeswehr an
Berlin. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Einrichtung eines Militärrabbiners bei der Bundeswehr vorgeschlagen. Die Seelsorger der christlichen Kirchen hätten einen wichtigen Beitrag zur ethischen Bildung der Soldaten geleistet. «70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wäre es aber auch an der Zeit, wieder eine jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr zu etablieren und damit an eine alte Tradition anzuknüpfen», schreibt Zentralratspräsident Josef Schuster in einem Beitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (21. Februar).
Jahrzehnte nach dem Krieg, in denen es für die meisten Juden aufgrund der Beteiligung der Wehrmacht an der Schoa unvorstellbar gewesen sei, in einer deutschen Armee Dienst zu tun, habe sich die Lage verändert, erklärte Schuster. «Junge Juden betrachten Deutschland selbstverständlich als ihr Zuhause.» Zwischen 250 und 300 jüdische Soldaten gebe es derzeit in der Bundeswehr. Daher wünsche die jüdische Gemeinschaft eine Militärseelsorge auf der Grundlage eines Staatsvertrags.