Das Marine-Ehrenmal des Deutschen Marinebundes gilt als Wahrzeichen der Kieler Förde in Laboe in Schleswig-Holstein. Foto: picture alliance/ZB/euroluftbild.de/Bernt Hoffmann

23.12.2022
Von Werner Schiebert

Der Deutsche Marinebund, ein aktiver Player auf dem maritimen Sektor

Maritime Sicherheitspolitik ist nur eines der vielen Themen, mit denen sich der Deutsche Marinebund auseinandersetzt.

Maritime Sicherheitspolitik basiert auf einer starken und einsatzbereiten Marine, die in der Lage ist, alle dafür notwendigen Fähigkeiten aufzubauen, zu erhalten und einzusetzen. Sie muss personell und materiell so ausgestattet sein, dass sie sowohl den Erfordernissen der Landes- und Bündnisverteidigung gerecht wird als auch national und international einen Beitrag zur Sicherheit der Seewege und Freiheit der Meere zu leisten vermag.

Der Deutsche Marinebund verfolgt und unterstützt diese Zielsetzung auf unterschiedliche Weise und auf verschiedenen Wegen. Darüber hinaus beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit dem Kampf gegen die Sea Blindness in unserem Heimatland, Meeresumweltschutz, Plastik im Meer, Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee und vielen weiteren Themen.

Als Träger des Marine-Ehrenmals, der nationalen Gedenkstätte der Deutschen Marine, leistet der Deutsche Marinebund einen nicht zu verkennenden Beitrag zu Völkerverständigung über den Gräbern und moderner Gedenkstättenarbeit. Das Marine-Ehrenmal ist heute Gedenkstätte und gleichzeitig Mahnmal für den Frieden unter den Völkern.

Nicht nur an der Küste aktiv

Gegründet 1891 als Bund deutscher Marinevereine, schafft der DMB, so wie er heute aufgestellt ist, eine Plattform für die Deutsche Marine, die maritime Wirtschaft und Multiplikatoren aus Politik und Gesellschaft und verbreitet so den maritimen Gedanken. In zahlreichen Expertengesprächen nicht nur an der Küste, sondern unter anderem in München oder Freilassing hatten Admirale der Deutschen Marine Gelegenheit, ihre Teilstreitkraft vor großem Publikum sichtbarer zu machen, ihr Anliegen, ihre Strategie für die Zukunft, aber auch die Notwendigkeit einer schlagkräftigen und einsatzbereiten Marine an den Mann, an die Frau zu bringen.

Die Botschaft des DMB lautet stets, die Bundesrepublik Deutschland braucht eine starke Marine, denn es gibt viel aufzuholen nach Jahren des Sparens und den Kürzungen aufgrund der sogenannten Friedensdividende. Deutschland als Exportnation ist angewiesen auf freie Seewege, braucht den Schutz kritischer Infrastruktur und den freien Zugang zu seinen Überseehäfen.

Nur gemeinsam zu bewältigen

Die Deutsche Marine wird diese gewaltigen Aufgaben nicht alleine, sondern nur im Verbund mit den europäischen Partnern und der NATO bewältigen können. Gilt es doch aufgrund der jüngsten Aggressionen Russlands und dem Weltmachtstreben Chinas mit dem Projekt „Neue Seidenstraße“ neben dem „Showing the Flag“ wieder verstärkt in die Landes- und Bündnisverteidigung zu investieren.

Neben den Expertengesprächen finden seit vielen Jahren Parlamentarische Frühstücke in Berlin statt. Zielgruppe in der Hauptstadt sind vor allem Mitglieder des Deutschen Bundestages, aber auch Vertreter der deutschen Schiffbauindustrie, der deutschen Reeder und Multiplikatoren aus dem öffentlichen Leben. Dies war auch ein Forum, das unter anderem die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zu nutzen wusste.

Ein Höhepunkt in der jüngeren Geschichte des DMB war die Mitarbeit an der Organisation und Durchführung des Deutschen Schifffahrtstages in Bremen und Bremerhaven im September dieses Jahres. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier wurden unter dem Motto „Nachhaltige Schifffahrt: Gemeinsam, klar, sauber!“ die zentralen Zukunftsfragen der Schifffahrt diskutiert. Dort ist es dem DMB gelungen, direkt zum Auftakt der Veranstaltung und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nautischen Verein, dessen Mitgliedsvereinen in Bremen und Bremerhaven sowie dem Verband Deutscher Reeder das Thema „Freiheit der Meere: nachhaltige Sicherung der Seewege als Grundlage fairen Welthandels und der Versorgungssicherheit“ in die Öffentlichkeit zu tragen.

Grußworte von Dr. Gaby Bornheim, der Präsidentin des VDR, und des DMB-Präsidenten Heinz Maurus eröffneten den Reigen der Vorträge. So sprach Konteradmiral Jürgen Ehle, Director for CSDP and Crisis Response (MD-CSDP-CR), European External Action Service (EEAS), in seiner Keynote über „Sicherheit auf See – Wie der Krisenherd Afrika die maritime Sicherheit Europas beeinflusst“. Kick-off-Statements von Irina Haesler, Leiterin des VDR-Büros in Brüssel, zum Thema des Inspekteurs der Marine, Vizeadmiral Jan. C. Kaack, Dr. habil. May-Britt Stumbaum von der Universität München (Asia Pacific Security) schlossen sich an und führten zu einer lebhaften, sachlichen und kontroversen Diskussion, die unter dem Motto stand „Ohne Sicherheit keine Freiheit – Wie Seewege und Energiepolitik zum Seismograph der Geopolitik werden“.

Der Tag endete mit einem fulminanten Impulsvortrag des Inspekteurs der Marine, sein Thema lautete „Die Deutsche Marine nach der Zeitenwende – Im Spannungsfeld von Verteidigung und Krisenmanagement“. Zusammenfassend zeigte die Auftaktveranstaltung des DST, dass das Ziel „Freiheit der Meere“ nur in enger Zusammenarbeit erreichbar ist und es dem DMB und der Deutschen Marine gelungen ist, in der Öffentlichkeit sichtbarer zu werden und Aufmerksamkeit zu erregen.

Sicherheitslage diskutiert

Ein weiteres Ausrufezeichen setzt der DMB bei seinem jährlich stattfindenden Abgeordneten-Tag. Jüngstes Beispiel ist der 111. AO-Tag im Oktober dieses Jahres in Bonn. Nach einem Empfang im Alten Rathaus zu Bonn, gegeben von Bürgermeisterin Gaby Mayer, sprach Vizeadmiral Dr. Thomas Daum, Inspekteur Cyber und Informationsraum, in einem fesselnden Vortrag vor mehr als 100 Gästen im Stresemannsaal des Gustav-Stresemann-Instituts über die Gefahren aus dem Netz und die damit verbundenen Herausforderungen für die Bundeswehr. Am zweiten Tag richteten befreundete Verbände Grußworte an die Tagungsteilnehmer. Ein besonders herzliches Willkommen galt der stellvertretenden Fraktionsvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Nordrhein-Westfalens, Dr. Julia Höller. Anschließend berichtete Vizeadmiral Frank Lenski, Stellvertreter des Inspekteurs der Marine und Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte, den Delegierten aus der ganzen Bundesrepublik über die „Aktuelle Sicherheitslage – Herausforderungen für die Deutsche Marine“.

Parteipolitisch neutral

Seit seiner Gründung vor mehr als 130 Jahren bot und bietet der DMB allen mit dem Meer und der Seefahrt verbundenen Menschen ein Forum. Er richtet sich an jene, die sich für Schiffe und Seefahrt begeistern oder sich für Themen wie den Umweltschutz der Meere oder maritime Wirtschaft interessieren. Ebenso fördert der DMB in enger Zusammenarbeit mit Marine und Handelsschifffahrt alle Bereiche der deutschen Seefahrt und informiert deutschlandweit über die Bedeutung und Notwendigkeit der freien Seefahrt für die Bundesrepublik. Er beteiligt sich parteipolitisch neutral an der Diskussion über aktuelle maritime Themen und ist Ansprechpartner für die maritimen Entscheidungsträger in unserer Gesellschaft. Der DMB als größter maritimer Interessenverband Deutschlands ist mit rund 250 Mitgliedsvereinen und ca. 10.000 Mitgliedern präsent vom Bodensee bis zur Insel Sylt, vom Rheinland bis an die polnische Grenze. ¬Darüber hinaus gehören zum Verband die Deutsche Maritime Akademie, ein Bildungswerk und Instrument der Öffentlichkeitsarbeit, das Sozialwerk, das sich neben bedürftigen Mitgliedern auch um besonders belastete Soldaten kümmert, die Deutsche Marinejugend mit ca. 700 Mitgliedern, die Seesport betreiben, und der Marine-Regatta-Verein, der Seglern und Yachtsportlern eine Heimat bietet.

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