Beim Aufstellungsappell zum Territorialen Führungskommando der Bundeswehr: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit dem Generalinspekteur, General Eberhard Zorn (l.), und dem Befehlshaber des Kommandos, Generalleutnant Carsten Breuer (r.). Foto: DBwV/Yann Bombeke

28.12.2022
Von Gunnar Kruse

Jahresrückblick – Oktober: Schnelle und wirkungsvolle Reaktion auf russischen Einmarsch in die Ukraine

Das Jahr 2022 war geprägt vom Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Davon und von den wichtigsten Ereignissen für den DBwV und die große, weite Welt, lesen Sie hier. Unser Redakteur Gunnar Kruse blickt auf die vergangenen zwölf Monate zurück.

  • Territoriales Führungskommando aufgestellt

Mit einem feierlichen Aufstellungsappell wird zum 1. Oktober das neue Territoriale Führungskommando der Bundeswehr in Berlin in Dienst gestellt. Dessen Befehlshaber, Generalleutnant Carsten Breuer, ist nun auch neuer Nationaler Territorialer Befehlshaber. Damit tritt Breuer die Nachfolge von Generalleutnant Martin Schelleis an, der als Inspekteur der Streitkräftebasis bislang die Funktion des Nationalen Territorialen Befehlshabers wahrgenommen hat. Breuer ist somit künftig verantwortlich für den Heimatschutz, die Amts- und Katastrophenhilfe, für die Unterstützung bei der Verlegung von Truppen von Partnernationen auf deutschem Gebiet sowie für den Krisenstab der Bundesregierung. Hinzu kommt der gesamte Bereich der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit. Allerdings sind aus Sicht des DBwV noch viele Fragen offen, Entscheidungen zur weiteren Ausgestaltung stehen noch aus.

„Wir müssen die Führungsstrukturen der Bundeswehr an die Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung anpassen“, sagt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) vor zahlreichen Gästen aus Politik und Militär, unter ihnen auch zahlreiche Bundesvorstandsmitglieder des DBwV. Die Aufstellung des neuen Kommandos sei eine schnelle und wirkungsvolle Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine.

Doch vieles andere dauert einfach zu lange: „Regierung im Schneckentempo“ und „Zeitenwende nur in Zeitlupe“ heißt es prägnant auf der Titelseite unseres Verbandsmagazins im Oktober. Unter anderem fordert der ehemalige Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags Hans-Peter Bartels schnelles und entschlossenes Handeln. „Scholz‘ großer Wurf droht zu scheitern. Was es jetzt braucht, ist Wumms“, zitiert und kritisiert er den Bundeskanzler.

Der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner sagt: „Es geht nicht nur um die materielle Einsatzbereitschaft heute, sondern auch perspektivisch für die kommenden Jahre – Stichwort NATO-Verpflichtungen.“ Mit Blick auf die Abgaben an die Ukraine fordert er, dass eine zügige Nachbeschaffung neuer Artilleriesysteme, Ersatzteile und Munition eingeleitet wird. „Besser gestern als heute.“

  • Enquete-Kommission konstituiert sich

Nach dem Untersuchungsausschuss, der sich mit der Evakuierungsmission befasst, hat sich nun auch die Enquete-Kommission konstituiert. Der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner ist als Sachverständiger gefragt.

  • Europäischer Luftraum soll besser geschützt werden

Mit der European Sky Shield Initiative haben sich Mitte Oktober 15 europäische Staaten für eine Stärkung der gemeinsamen Luftverteidigung zusammengeschlossen. Ziel der Initiative ist laut BMVg die Stärkung des europäischen Pfeilers in der gemeinsamen Luftverteidigung der NATO.

  • Bundeskanzler besucht das Heer

In der Panzertruppenschule Munster und auf dem Truppenübungsplatz Bergen verschafft sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein Bild von den Fähigkeiten des Heeres. Er betont erneut, wie wichtig es ihm sei, dass die Bundeswehr ihre Aufträge wahrnehmen könne, „ganz besonders den wichtigen und wieder neu wichtig gewordenen Auftrag der Landes- und Bündnisverteidigung“.

  • DBwV engagiert sich für die zivilen Beschäftigten

 Der langjährige Vorsitzende des Fachbereichs Zivile Beschäftigte, Klaus-Hermann Scharf, lädt unter dem Motto „Bundeswehr in Zivil - #WirGestaltenUnserMorgen“ zu einer Fachtagung ein. Vorgestellt wird dabei auch die gleichnamige neue Agenda des DBwV für die zivilen Beschäftigten der Bundeswehr.

  • Mensch des Monats: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

In einer Grundsatzrede wendet sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an die Nation und stimmt die Deutschen auf eine „Epoche im Gegenwind“ ein. Auf Deutschland kämen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine „härtere Jahre“ zu. Der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner ist bei der Rede im Schloss Bellevue dabei.

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