Deutlicher noch als im Vorjahr zeigen die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung des ZMSBw 2020, dass der weit überwiegende Teil der Bürgerinnen und Bürger eine positive Einstellung zur Bundeswehr hat. Foto: Bundeswehr/Marco Dorow

Deutlicher noch als im Vorjahr zeigen die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung des ZMSBw 2020, dass der weit überwiegende Teil der Bürgerinnen und Bürger eine positive Einstellung zur Bundeswehr hat. Foto: Bundeswehr/Marco Dorow

02.03.2021
ssc

Neue Umfrage: Deutschland steht hinter der Bundeswehr

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen hält viel von der Bundeswehr, das geht aus einer neuen Studie hervor.

Seit 1996 lässt das Bundesministerium der Verteidigung turnusmäßig eine Umfrage zur sicherheitspolitischen Stimmung der Bevölkerung durchführen. Bereits im Sommer 2020 wurden 2.227 Menschen befragt, die Ergebnisse vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) ausgewertet und jetzt in einem 300-seitigen Bericht veröffentlicht. Das Ergebnis zeichnet vor allem im Bezug auf die Bundeswehr ein sehr positives Stimmungsbild, dabei sind die massiven Amtshilfe-Unterstützungsleistungen des letzten halben Jahres noch gar nicht in die Umfrage eingeflossen.

Zuspruch zur Bundeswehr
Im Befragungszeitraum vom 18. Juli bis 26. August 2020 gaben demnach vier von fünf Befragten eine positive Einstellung zu den Streitkräften an. Das entspricht einer Quote von 82 Prozent und somit einem Quotenzuwachs von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 72 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Bundeswehr für Deutschland wichtig ist und immerhin 63 Prozent halten die Bundeswehr für einen attraktiven Arbeitgeber.

Auslandseinsätze
Ein attraktiver Arbeitgeber, von dem allerdings der Großteil der Bevölkerung scheinbar keine Ahnung hat, was er genau macht. „Derzeit sind weit über 3.000 Soldatinnen und Soldaten in 13 Missionen auf drei Kontinenten (Europa, Asien, Afrika) aktiv“, zitiert die Studie den Stand aus September 2020. Nichtsdestotrotz finden die Auslandsmissionen in der aktuellen Berichterstattung medial kaum noch Beachtung. Die Statistik zeigt deutlich, dass viele der Befragten nichts Konkretes über die Einsätze wissen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eh schon recht niedrige Informationsniveau nochmals gesunken. „Die Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert den Einsatz des Militärs als legitimes Mittel der Außenpolitik. Insgesamt sprechen sich die Bürgerinnen und Bürger am ehesten für die Missionen aus, die als Hilfseinsätze wahrgenommen werden oder der Stabilisierung dienen“, fasst das ZMSBw zusammen.

Aurüstung
Vollständig angekommen in der Aufmerksamkeit der Bevölkerung scheinen dagegen die inakzeptablen Zustände hinsichtlich der Ausrüstung und materiellen Einsatzbereitschaft. Nur 28 Prozent der Befragten beurteilen die Ausrüstung und Bewaffnung der Streitkräfte positiv. 38 Prozent sind der Ansicht, dass die Rüstungslage der Bundeswehr verbesserungswürdig ist. Möglicherweise auch ein Indiz dafür, dass eine relative Mehrheit von 42 Prozent sich für die Erhöhung der Verteidigungsausgaben ausspricht.

Bewaffnung von Drohnen
Schon seit Langem sind luftgestützte Drohnen Teil der Ausstattung der Bundeswehr, egal ob LUNA, KZO oder Heron TP - bewaffnet ist keine einzige, dabei würde sich die relative Mehrheit der Befragten für eine Bewaffnung aussprechen. 41 Prozent stimmen der Ausrüstung mit bewaffneten Drohnen zu, 26 Prozent lehnen sie strickt ab. Das letzte Mal wurde die Drohnenfrage 2014 gestellt, seitdem ist die öffentliche Zustimmung zur Bewaffnung von Drohnen um 10 Prozentpunkte gestiegen.

Weitere Umfrageergebnisse bezüglich der Zusammenarbeit von Nato und EU oder dem Wunsch nach sicherheitspolitischer Emanzipation von den USA entnehmen Sie dem vollständigen Bericht.

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