Die Bundeswehr bildet in Munster ukrainische Soldaten aus. Aus Sicherheitsgründen dürfen die Ukrainer nicht erkannt werden. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Gregor Fischer

Die Bundeswehr bildet in Munster ukrainische Soldaten aus. Aus Sicherheitsgründen dürfen die Ukrainer nicht erkannt werden. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Gregor Fischer

20.02.2023
Von Christian Höb

Panzer-Ausbildung der Ukrainer voll im Zeitplan

Besuch vom Verteidigungsminister: Boris Pistorius (SPD) informiert sich in Munster über die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Leopard 2 und am Marder. Von der Opposition kommt Kritik - aber auch Lob.

Munster. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat sich am Montag über die Ausbildung ukrainischer Soldaten auf deutschen Kampf- und Schützenpanzern in Niedersachsen informiert. Der SPD-Politiker traf am Morgen in der Panzertruppenschule in Munster ein, wo Ukrainer den Umgang mit dem Kampfpanzer Leopard 2 und dem Schützenpanzer Marder erlernen.

Die Ausbildung liegt nach Angaben von Pistorius im Zeitplan: „Es bleibt dabei: Ziel ist es, bis Ende März werden die Panzer, sowohl die Leoparden als auch die Marder, ausgeliefert und dann auch die Ausbildung abgeschlossen sein.“ Er habe sich selbst ein Bild machen wollen von der Ausbildung, die jetzt seit dem 30. Januar laufe.

Die Lieferung von Panzern ist Teil der deutschen Militärhilfe, die der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland helfen soll. „Diese Menschen wissen, wofür sie kämpfen, sie wissen, dass sie auf der richtigen Seite stehen, und das macht sie nahezu unüberwindbar“, hatte General Björn F. Schulz, Kommandeur der Panzertruppenschule in Munster, gesagt.

„Auf dem Truppenübungsplatz wird die Zusammenarbeit von Kommandant und Richtschütze im Turm des Schützenpanzers Marder im scharfen Schuss mit den Turmwaffen geübt“, teilte das Verteidigungsministerium mit. In Leopard-2-Simulatoren wird das Zusammenwirken der einzelnen Besatzungsmitglieder trainiert.

Die Bundeswehr zitierte einen ukrainischen Lehrgangsteilnehmer, der sagte: „Wir brauchen jetzt Panzer an der Front, ohne hat unsere Infanterie viele Verluste. Mit schweren Waffen können wir diese Verluste verringern.“

„Der Unterschied ist wie zwischen Mercedes und Lada“, sagte ein ukrainischer Soldat der Nachrichtenagentur dpa über das deutsche Gerät. Dass alles auf Deutsch beschriftet ist, sei kein Problem. Die Technik erschließe sich logisch, und wenn man das Prinzip verstehe, könne man den deutschen Ausbildern sogar ohne Sprachkenntnisse folgen.

Pistorius besucht auch Marine - Kritik und Lob von der CDU

Am Dienstag, 21. Februar, steht der nächste Pistorius-Besuch an: Dann ist er bei der Deutschen Marine in Eckernförde. Der SPD-Politiker will sich unter anderem mit dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, besprechen und das Ausbildungszentrum Uboote besichtigen. Auch Gespräche mit Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Marine stehen auf dem Programm.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Ich würde Boris Pistorius entgegen sonstigen Gepflogenheiten empfehlen, weniger Truppenbesuche zu unternehmen und sich primär um das Ministerium zu kümmern, denn dort brennt zurzeit die Luft.“

„Truppenbesuche belasten die Soldatinnen und Soldaten überproportional und sind oftmals so beliebt wie Fußpilz“, so Gädechens. Das Bundeswehr-Personal hätte oft so viel zu tun, „dass man nicht auch noch Fahrzeuge und die Kaserne ,aufhübschen‘ will, weil irgendein Verteidigungspolitiker oder sogar der Minister anrollt“.

Gädechens lobte zugleich aber auch, dass sich Pistorius „in Rekordzeit“ in seine Aufgabe eingearbeitet habe. Der SPD-Politiker hatte vor einem Monat das Amt als Verteidigungsminister übernommen.

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