Mannschaften, eine Dienstgradgruppe vor großen Aufgaben
„So einen Aufwuchs hat es seit 1955 nicht gegeben“
Antrittsbesuch bei L92
AG X: Vier Jahre, viele Erfolge – Ergebnisse, die wirken
Pistorius schwört die Truppe ein: „Wir haben alles, nur keine Zeit.“
eQualPro-Konferenz 2025: Gleichstellung in den Streitkräften im Fokus
44 Jahre im treuen Dienst: Feierlicher Abschied für Alfons Mais
Gesellschaftliche Resilienz in der Zeitenwende
Panzerbrigade 45: Einsatzversorgung in Litauen gesichert
Verbandserfolg: Ehepartnerzuschlag für ins Ausland mitreisende Ehegatten durchgesetzt
Zeitsoldaten als Fachkräfte gefragt
Berufsinformationsmesse in Burg
Bundestag berät über vier Auslandseinsätze
UNMISS und EU NAVFOR Aspides sollen bis 2026 verlängert werden
Bundestag verlängert Mandate für drei Auslandseinsätze
Bundestag berät über drei Auslandseinsätze
Gedenken: Erinnerung an Patrick Behlke und Roman Schmidt
Gedenken: Erinnerung an Feldwebel Alexander Arndt
Gedenken: Erinnerung an Oberstabsarzt Dr. Dieter Eißing
Erinnerung an Oberfeldwebel Florian Pauli
Wichtige Vorarbeit für die Hauptversammlung: der Koordinierungsausschuss
Countdown zur Hauptversammlung: Genau hinschauen und nachrechnen
Auf dem Weg zur Hauptversammlung 2025 – Wir gestalten mit!
Bildergalerie: Gesichter der Hauptversammlung
Verteidigungsminister Boris Pistorius machte bei der Bundeswehrtagung in Berlin deutlich, dass es nun aufs Tempo ankommt. Foto: picture alliance/dpa/Christoph Soeder
Vor mehr als 100 Generalen, Admiralen, Experten aus Rüstungsindustrie, Politik und Gesellschaft hat der IBuK deutlich gemacht, dass das Tempo, das man jetzt gehen werde, um die „neue“ Bundeswehr auszustatten und aufzubauen, hoch sein müsse. „Für alles gilt jetzt der Stempel: Eilt sehr“, sagte der Minister zum Ende seiner Zeitenwende-Rede. Allein bis Ostern 2026, ein symbolisches Datum, wie Pistorius betonte, solle der Generalinspekteur eine Strategie für die dringend benötigte Reserve vorlegen, ebenso einen personellen Aufwuchsplan für die aktive Truppe, nichts weniger als ein neues Fähigkeitsprofil und die konkrete Aufstellung der deutschen Streitkräfte für den Verteidigungsfall.
Bis zum Sommer 2026 soll Generalinspekteur Carsten Breuer auch die Ausbildung junger Soldatinnen und Soldaten überprüfen und auswerten, um auch an der Stelle entscheidend zu verbessern. Denn allen, die sich künftig für die Bundeswehr entscheiden wollten, müsse die Truppe die bestmögliche Ausbildung und eine verlässliche Karriereplanung bieten.
Die Zahlen bei den Bewerbungen und Neueinstellungen, so der Minister, würden Grund zur Zuversicht geben: „Der personelle aufwuchs ist die entscheidende Herausforderung. Zusätzlich zur Personalgewinnung wollen wir Soldaten auch über ihre Verpflichtungszeit und über die Altersgrenze hinaus in der Truppe halten.“ Staatssekretär Jan Stöß wird beauftragt, dass Ministerium und alle Dienststellen mit einer Antibürokratisierungsoffensive auf die neuen Zeiten einzustellen.
Verteidigung ist Teamarbeit
Pistorius: „Aufwuchs braucht auch Mut und Vorschriften müssen der Bewältigung des Auftrags dienen. Führen mit Auftrag muss wieder gelebt werden, auch oben. Wir wollen Vertrauen schenken und auch Fehler zulassen und dabei Rückgrat haben – Verteidigung ist Teamarbeit und kann nur gemeinsam gelingen.“
Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) sei jetzt gut für die anstehenden Aufgaben aufgestellt. „Mit der Neuordnung des BMVg haben wir zusammengeführt was zusammengehört. Nichts davon ist in Stein gemeißelt, wir werden unsere Strukturen und unsere Abläufe immer wieder überprüfen und anpassen, ohne, dass wir das immer wieder als große Reform verkaufen.“
So will Boris Pistorius schon jetzt die Startaufstellung für den Bündnis- und Verteidigungsfall einnehmen. „Die Bundeswehr steht nicht mehr allein, sie ist wieder eingebunden in ein Netzwerk aus Vertrauen und Verantwortung. Das ist entscheidend, denn wir sehen Vorboten, Russland rüstet sich für einen gewaltigen Krieg. Putin sieht sich in einem unerbittlichen Kampf für eine neue Weltordnung. Das ist keine Einladung zum Kaffeeklatsch. Unsere Art zu leben, ist in Gefahr. Die internationale Ordnung aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg erodiert. Auch der Zusammenhalt in Europa gibt Anlass zur Besorgnis.“
Die Zeit der Goldrandlösungen ist vorbei
Deshalb sei Deutschland insgesamt gefordert, alle Bürger, die Zivilgesellschaft, die Politik: „Die einzige Mangelressource, die wir nicht aufstocken können, ist Zeit. Die Zeit der Goldrandlösungen ist vorbei. Deutschland geht in Europa voran, Deutschland verspricht nicht, Deutschland hält ein.“
Auch die Beschaffung, so Pistorius, solle (kriegs-)entscheidend verbessert werden. Dazu will der Minister das BAAINBw, das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, reformieren. „Wir wollen dem BAAINBw die Fesseln lösen. Auch das ist ein Beitrag für die Sicherheit unseres Landes“, kündigte er auch neue Standorte außerhalb der Zentrale in Koblenz an.
Mit der neuen und modernisierten Ausrüstung der Bundeswehr, für die verlässlich Geld bereit stehen soll, damit die Industrie planen kann, wolle er alle Fähigkeitslücken schließen. „Wir brauchen weiterhin Panzer, Schiffe und Flugzeuge, auch Drohnen, aber nicht nur die. Die Herausforderungen haben mehr Grautöne als die Uniformen des Heeres. Verteidigung ist mehr als die Aufgabe der Bundeswehr. Für Soldaten gilt: Ich kann nur kämpfen, wenn ich eine resiliente Gesellschaft hinter mir habe.“
Angriff auf unser Denken
Generalinspekteur Carsten Breuer sekundierte dem Minister: „Wir müssen wieder über Krieg nachdenken, das haben wir zu lange nicht gemacht. Das haben wir anderen überlassen. Frieden und Stabilität sind nicht mehr sicher, es geht bei den Aggressionen und den Kriegsvorbereitungen gegen uns auch um einen Angriff auf unser Denken.“ Der Krieg der Zukunft sei nicht nur anders, er finde vor allem auch auf vielen Ebenen statt, deshalb sei Verantwortung im Vorhinein wichtig. „In der Ukraine kam es zum Krieg, weil Russland glaubte, ihn schnell gewinnen zu können. Russland darf nicht glauben, dass es gegen die NATO gewinnen kann.“
Generalleutnant Alexander Sollfrank, Befehlshaber des Operativen Führungskommandos, schwor die versammelte Truppe einmal mehr ein, die Aufgaben beherzt anzunehmen: „Wir sind mit dem OP-Plan Deutschland schon weitergekommen, aber er ist ein lebendes Dokument: Wir lernen mit jeder Übung. Man kann sagen: Von der Ukraine lernen, heißt gesamtgesellschaftliche und gesamtstaatliche Verteidigung lernen.“ Er machte auch deutlich: „Wir benötigen schnellstmöglich eine Entscheidung zum Wehrdienst.“ Das alles gehört zusammen im Geist der Bundeswehrtagung 2025 – „Einsatzbereitschaft stärken. Aufwuchs beschleunigen. Sicherheit garantieren.“
Zurück zur Liste der Beiträge
DIESE SEITE:
TEILEN:
FOLGEN SIE UNS: